Es geht um den vertraglichen Verzicht auf 50+1 Rechte bei GF (Forum)

harie(uneingeloggt) @, Sunday, 24.11.2024, 22:41 (vor 18 Tagen) @ Herbert

Witzig ist doch, dass 2011 und 2017 jedes mal gesagt wurde geht ned wegen persönlicher Haftung. Und 2 3 Jahre später dann, Ja wir hätten vielleicht doch lieber Insolvenz anmelden sollen, möglich wäre es da schon gewesen.

Hat das dann 2-3 Jahre später einer derjenigen gesagt, der im Präsidium in persönlicher Haftung gestanden wäre?

Ja auch.

Nur das kein falscher Verdacht aufkommt.
Ich bin kein Freund einer Insolvenz der KGaA. Ich glaube tatsächlich dass es auch einen anderen Weg gibt das Gegeneinander aufzulösen.

Der da wäre?

Aber ich bin auch kein Freund von Totschlagargumenten um ein einfach immer weiter so zu rechtfertigen, bis zur totalen faktischen Handlungsunfähigkeit des Vereins. Und damit jeden weiteren Versuch mit HAM einen Konsens zu finden von Anfang an zu erschweren, bis zu dem Punkt wo er sagen kann, "Warum soll ich Dir irgendwo entgegenkommen? Du hast soviel vertragliche Verpflichtungen, dass Du die nächsten 50 Jahre nur noch das tun kannst was ich sage."
Da nützt dann auch formell 50+1(Weisungsrecht) nichts mehr, wenn jede Weisung an den GF einen Verstoß gegen eine vertragliche Verpflichtung gegenüber HAM führt und irgend ein Darlehen kündbar macht.

Ja, nur wo ist Deine Lösung?

Wofür ich aber insbesondere kein Verständnis habe, wenn diese Verpflichtungen immer dann besonders leicht von der Hand zu gehen scheinen, wenn die Konsequenzen erst die Nachfolger zu tragen haben. Siehe Schneider, siehe Cassalette und leider jetzt auch Robert.

ok, kann man so sehen.

Anstatt mit HAM einen Weg zu suchen der das Gesamtkonstrukt KGaA nachhaltig auf eine planbare und handlungsfähige Basis stellt, begibt man sich mit kurzfristigen Überbrückungslösungen und kleinkariertem Kompetenzgeschacher in immer größere Probleme.

Und wie "sucht man mit der HAM einen Weg um eine planbare und handlungsfähige Basis" zu haben?

Das würde den Rahmen hier wohl sprengen, deshalb nur mal ein paar grundlegende Punkte:

Wie ich immer wieder sage, am Besten fängt man damit an, HAM nicht immer die gleichen Personen nur in anderer Funktion vor die Nase zu setzen. Wie würdest Du da reagieren?
Da ist es nicht verwunderlich, dass er von Sekte spricht und schon vom ersten Tag an sein über Jahre gewachsenes Misstrauen bestätigt sieht, wenn da schon am Anfang keine echte Absicht erkennen ist in der Zusammenarbeit neue Wege zu eröffnen.

Und dann wundert man sich wenn man schon über bezahlte Präsidenten nachdenken muss um überhaupt noch jemanden zu finden der sich das dann noch antut.

Wir haben doch immer eh zu viele Kandidaten und einige wollen eine Auswahl in der Mitgliederversammlung.

Ja, hatten wir. Die Frage ist doch, warum werden es immer weniger?
Der Gestaltungsspielraum wird ja immer weniger.

Seien wir doch mal realistich. 90% der Kandidaten wollen ins Präsidium um dann in der KGaA zu wurschteln. Das ewige, "wir sind ja als Präsidium nur für den Verein zuständig", aber dann doch 80% der Zeit damit zu verbringen in der KGaA mitzuschnabeln ist weder ehrlich noch zielführend.
Natürlich ist völlig klar, dass das aktuell erforderlich ist, aber wie bei den Delegierten kann man auch daran arbeiten dass System zu ändern. Und das tut eben keiner. Also...

...entweder man entschließt sich jetzt mal zu einem konsequenten "HAM so gehts ned weiter, wir müssen reden. Hier ist ein weißes Blatt Papier fang ma doch einfach mal damit an."

Oder man sieht ein, dass der Verein, selbst nicht in der Lage ist einen schlüssigen Plan für die KGaA auf die Reihe zu bringen. Dann sollte man auch hierbei konsequent sein und sich viel weiter aus dem operativen Geschäft der KGaA zurückziehen. Heißt, Reduzierung des Präsidiums auf die Ebene der rein strategischen Zielvorgabe, Übertragung von mehr Handlungsspielraum auf die GFs und weitere Kontroll- und Zustimmungsfunktionen auf den KGaA-AR. Idealer Weise mit der Einigung auf Erweiterung um entsprechend qualifiziertes Personal.
Nur um mal zwei Möglichkeiten anzureißen.

Aber so mit diesem Kompetenz-, Genehmigungs- und Statuten-Wirr-Warr is nix Halbes und nix Ganzes. Und führt deshalb eben auch zu nix.

Mit etwas politischem Willen ließe sich da schon Einiges anstoßen.

Wenn man glaubt es wäre nötig, dass das Präsidium ständig in der KGaA mitquatscht, dann sollte man in der Tat im Präsidium auch entsprechend qualifiziertes Personal installieren. Dann wären tatsächlich Ex Spieler und Ex Funktionäre aus dem Fußball Profi Bereich für ein oder zwei Präsidiumsposten die bessere Besetzung. Ich bin kein Fan davon, aber es muss mal ein Entweder - Oder geben. Sonst wird das auch die nächsten 125 Jahre nix.

Je nach Festlegung des künftigen Umgangs mit der KGaA erweitert sich dann eben der Personenkreis als Kandidaten für das Präsidium. Entweder um Fachleute die aus dem Profifußball kommen. Oder im anderen Fall um Mitglieder des Vereins die nicht zwingend mit Fußball zu tun haben müssen.

Ich tendiere zu letzterem denn meines Erachtens gehören die Profis in die KGaA. Aber wir lassen sie weder im Verein noch in der KGaA zu, um wenigstens irgendwo mal breiter aufgestellte fußballfachliche Expertise in den Gremien zu installieren.
Es geht dabei nicht um den Sportchef, sondern ergänzend zur Unterstützung und Beratung in der Entscheidungsfindung. Zum Beispiel durch regelmäßige Bewertung von Kaderqualität, Arbeit des Trainers, geplante Transfers etc...
Das wäre eine Aufgabe von Präsidium und gesamtem KGaA AR eine entsprechende Strategie festzulegen und dann in den VIP-Bereichen der Stadien, wo sich ja das entsprechende Publikum rumtreibt, geeignetes Personal zu scouten, wenn mans so nennen will. Es müssen ja nicht immer die Meisterlöwen sein.
Sollte es aufgrund des Ehrenamts zeitlich nicht möglich sein, so lässt sich auch diese Aufgabe delegieren. Man muss halt einfach mal etwas mehr Fantasie aufbringen und einen Plan entwickeln anstatt sich in kleinkariertem, aber weitgehend sinnbefreitem Postengeschacher zu verzetteln.

Natürlich gibt es keine Garantie auf sofortiges Jubelgeschrei aus Dubai.
Aber Erfolg ist planbar, zumindest macht es ihn erheblich wahrscheinlicher als ständiger Aktionismus mit nur kurzfristigen Effekten.

So, ich habe fertig ;)

Wie auch immer. Solange ein solches Darlehen nicht Teil eines Sanierungsplanes ist, sehe ich jedenfalls keinen Grund bei Ablehnung eine Gesellschafterhaftung durch den Insolvenzverwalter erfolgreich zu gestalten. Zumal Darlehen zwar kurzzeitig einen Insolvenzgrund(Liquidität) beseitigen, jedoch zeitgleich einen anderen Insolvenzgrund(weitere Überschuldung) erzeugen.

Die Darlehen sind nachrangig, also keine weitere Überschuldung (im Sinne einer Überschuldung nach Insolvenzrecht), daher Liquidität + und Überschuldung neutral.

Ja auch so ein Ding das Fragen aufwirft. Aber das würde hier jetzt echt zu weit führen.

Da komm ma halt ned zamm.

Ja, ist aber auch nicht schlimm. ;-)

Natürlich ned.


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