Nur mit Kaffeefilter in da Fotzn... (Forum)

grasober, Friday, 19.11.2021, 14:31 (vor 861 Tagen) @ BlueMagic

Man kann das Impfen gut oder schlecht finden, oder irgendwas dazwischen.
Ich zB bin zwar geimpft, sehe es aber trotzdem kritisch.

Ich bin auf keinem der infrage kommenden Gebiete ein Experte, sehe aber dass uns seit Monaten relativ regelmäßig Unsinn erzählt wird. Und genauso regelmäßig werden diejenigen die zu früh kritisch fragen als Trottel, Schwurbler oder sonstwas abgestempelt. Monatelang wurde uns allenthalben vorgebetet, eine Impfung sei eine moralische Verpflichtung, weil man damit andere vor einer Ansteckung schützt. Wer sich damals schon gefragt hat, wo denn die Zahlen sind die das belegen, der musste schon arg aufpassen wann und wo er diese Frage laut stellt, wenn er keine Diskussion weit unter der Gürtellinie lostreten wollte.
Mittlerweile hat glaube ich jeder eingesehen, dass der Schutz gegen eine Weitergabe des Virus, und damit der Beitrag zur Eindämmung der Pandemie, ziemlich gering ist.

Aktuell wird also die moralische Verpflichtung zum Impfen mit der Auslastung der Intensiv-Stationen begründet, die demnach die Ungeimpften zu verantworten haben. Fakt ist, dass aktuell etwa 1/6 der Intensiv-Patienten positiv auf Corona getestet sind (insgesamt 19.723 belegte Intensiv-Betten, davon 3.491 mit Corona-Patienten, Quelle www.intensivregister.de). Das Problem sind nicht die Corona-Patienten oder die Ungeimpften, das Problem ist die Tatsache dass sich erstens innerhalb eines Jahres die Anzahl der verfügbaren Intensivbetten um 5.000 verringert hat, und zweitens das Personal fehlt um die Notreserve hochzufahren. Das hat aber die Politik zu verantworten, nicht die Ungeimpften.

Und auch die Tatsache dass viele Menschen bei der Impfung zögern hat die Politik zu verantworten. Wenn uns schon bei einfachst nachprüfbaren Fakten ungeniert Unsinn erzählt wird, dann bin auch ich als Geimpfter bei den weniger leicht nachprüfbaren Fakten, zB zu den angeblich kategorisch ausgeschlossenen Langzeitfolgen, ehrlich gesagt etwas skeptisch. Und statt sich den Bedenken vieler Menschen öffentlich zu stellen, diese erst zu nehmen und zu diskutieren, glaubt man ernsthaft mit einer Bratwurst Menschen zum Impfen zu motivieren. Das ist doch nichts weiter als eine Bankrotterklärung, und das offene Eingeständnis dass man gar keine Argumente hat.

Ich bin wirklich kein Verschwörungs-Theoretiker. Ich glaube nicht, dass hinter der verzweifelten Impf-Kampagne irgendein Masterplan steckt. Ich glaube eher, dass sich keiner traut den Menschen zu sagen, dass die große Hoffnung mit den Impfstoffen käme das Ende der Pandemie vergeblich war. Lieber tut man so als gäbe es diese Hoffnung noch immer, und schiebt die Schuld daran dass es nicht funktioniert denen in die Schuhe die nicht mitmachen.

Dabei wäre die Lösung meiner Meinung nach eigentlich recht einfach:
Testen, testen, testen.
Die Abschaffung der kostenlosen Tests war mMn der allergrößte Fehler der letzten Monate, und hat auch zur zwischenzeitlichen Legende der "Pandemie der Ungeimpften" entscheidend beigetragen. Wer sich erstens nicht testen muss um irgendwo reinzukommen, und zweitens einen Test auch noch selber zahlen müsste, der testet sich natürlich nicht. Und wenn Geimpfte sich praktisch kaum testen, dann ist es auch kein wunder dass die gemessene Inzidenz bei den Geimpften niedriger ausfällt. Und leider haben die unerkannt infizierten Geimpften mangels Testpflicht viel zu viel Zeit bekommen, das Virus weiter zu verbreiten.

Der Weg aus der Pandmie funktioniert denke ich nur über's testen. Wer sich darüber hinaus zum Selbstschutz impfen möchte, der soll das tun. Und wer sich nicht impfen möchte, der soll bitteschön das Recht haben es nicht zu tun. Ohne permanent an den Pranger gestellt zu werden, und ohne vom öffentlichen Leben ausgeschlossen zu werden. Weil ein negativ getesteter Ungeimpfter stellt kein größeres Risiko für seine Mitmenschen dar als ein negativ getesteter Geimpfter.

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