Hier die Pressemitteilung des FCB dazu (Forum)

Faktenprüfer, Friday, 31.12.2021, 08:08 (vor 819 Tagen) @ friedhofstribüne

Du wolltest ja den Staat darüber entscheiden lassen, was für eine Bezahlung im Jugendtrainingsbereich angemessen ist, ich bin der Meinung, dass sollten die Verbände mit Ihren Mitgliedern (Vereine) regeln und zwar nicht nur im Fussball, sondern bei jeder Sportart (Gleichbehandlung aller Trainer*innen - oder ist die Arbeit von Trainern in anderen Sportarten weniger Wert?)


Also bin ich ja bei Dir, dass man Trainer*innen anständig für Ihre Tätigkeit entlohnen soll, allerdings muss man auch bedenken warum die Trainer nur auf 460€ Basis arbeiten, die meisten haben nämlich noch einen festen Job.
Auch kannst Du einen U10-U14 Trainer kein Gehalt bezahlen, von dem er zumindest in einer Stadt wie München, allein von Leben kann.

Gehen wir das doch mal in der Praxis durch, der Aufwand eines Jugendtrainers über 12 Monate liegt z.b. bei ca. 50 Stunden im Monat, bei einem Mindestlohn von €15,00 bekommt dieser also dann 750€ Brutto -und muss diesen zu seinem Regelsteuersatz versteuern, kommen also je nach dem RS 400-500€ raus - also „verdient“ der Trainer schon mal nicht mehr, als bei einem 450€ Job, faktisch wird der Trainer jetzt zwar „gerechter“ entlohnt, in der Praxis bekommt er dafür aber fast keinen Cent mehr….

Klar können sich Kapitalgesellschaften wie das Pack und andere Bundesligisten die steuerlichen Mehrausgaben locker leisten, bekommt halt RL9 nur noch 12mio€/Jahr statt 15mio€ - aber wenn der Staat es in den NLZ der Bundesliga diese Maßstäbe ansetzt, muß er es auch bei jedem anderen kleinen Verein (und zwar in jeder Sportart) auch machen - Gleichheitsgrundsatz.


Eine Lösung, die ich sehe wäre z.B. der Staat führt bei Trainern und Mitarbeitern in sozialen Bereichen wie z.B. Sport, Jugendbetreuung, aber auch im Medizinischen Bereich - Stichwort Pflege und Palliativ Stationen einen Steuerfreien Sockelbetrag von z.B. 20.000€ Jahr ein - d.h. alles was man bis zu dieser Grenze verdient ist Steuerfrei - erst danach beginnt die Steuerlast.

Ich denke, dann wären auch wieder viel mehr Menschen bereit, sich sozial zu engagieren und zwar egal in welchen Bereich…

Aber der Staat macht es in meinen Augen wie Du, prangert zwar die Mißstände an, setzt seine (berechtigten) Ansprüche durch, bringt aber keine praxisgerechten Lösungsvorschläge - wie die Bürger und damit auch die Vereine es in der Realität besser machen können - die Durchsetzung des angeblichen Mindestlohn bringt nämlich nur den Staat etwas - die Mitarbeiter#innen in diesem sozialen Bereich, wie an meinem Beispiel geschildert, haben keinen pekuniären Vorteil.


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