Passt schon dazu: (Forum)

lustiger_hans, Thursday, 30.12.2021, 14:42 (vor 820 Tagen) @ Joerg

von nachwuchstrainern allgemein, egal welche sportart.
sport kostet nunmal geld, ist aber enorm wichtig für die gesellschaft. finde ich zumindest.


dazu möchte ich mal aus eigener erfahrung etwas sagen, bei jugendtrainern oder minijob beschäftigten sporttrainern allgemein muss man m.e. überhaupt erst mal definieren was arbeitszeit ist, das reine hütchen aufstellen oder anleiten, sicherlich nicht,ein fall aus der praxis
bei einer jungen sportlerin stelle ich fest, dass sie sich die arme ritzt, ich spreche daraufhin mit ihr und wir vereinbaren einen gemeinsames gespräch mit den eltern, verabredet, gut eine stunde warten, anschließend fast 2 stunden fruchtloses gespräch, Telefonat ( mit dem jugendamt) treffen mit jugenamtsmitarbeiter (wieder ca. 2 stunden), und und und (mein stundenzettel für den monat war schon übervoll)
was ich damit sagen will ist eigentlich, man kann die zeit wenn man jugendarbeit ernst nimmt nie genau darstellen, aber man muss wissen ich habe es mit jungen menschen zu tun die Zeit benötigen über das rein sportliche hinaus, wenn ich das nicht kann bin ich mir.e. fehl am Platze
Was den fcb betrifft finde ich den kurzen prägnanten bei von est sehr passend


Naja, ich finde das Beispiel hinkt. Du hast lobenswerterweise deine Sorgen nicht mit Arbeitsende beiseitegeschoben, sondern dich darum gekümmert. Im Grunde ist das dann eigentlich dein Privat"vergnügen".

Das ist genau das was übungsleiter, trainer und betreuer in sportvereinen machen, wenn ich nicht rentner gewesen wäre.... dann ist das zeitlich nicht zu machen


Klar. Irgendwie wirds auch erwartet. In manchen Gegenden sind das ja auch die einzigen Leute, die sich überhaupt um die Kinder kümmern. Aber ist halt Ehrenamt.

Wärst du jetzt als Erzieher an der Wohneinrichtung der Sportler, wäre das genau deine Arbeit. Also müsstest du es abrechnen.

Ja absolut

Wenn aber z.B. dein Stundenzettel als Trainer schon übervoll ist und der Arbeitgeber sagt, du musst für ein total super-hoffnungsvolles Talent noch täglich eine Extraeinheit von 60 Minuten machen, dann wäre das Arbeit. Und diese nicht zu bezahlen wäre Betrug. Und zusätzlich: Das machen dann 2 Trainer täglich, schon ist ein 450 € Arbeiter eingespart.

ich habe das alles bewusst eigentlich auf vereine bezogen, nicht auf AGs, da wird eben nicht auf die stunde oder minute geschaut, da wird gemacht wa erforderlich ist

Naja, im Grunde IST der Verein der AG. Machst du etwas ehrenamtlich, dann prinzipiell ohne Geld. Ansonsten liegt eben bezahlte Arbeit vor. Im Grunde (wenn auch etwas speziell) auch bei einer Übungsleiterpauschale (da sind schon sehr viele Vorstände drübergestolpert). Klar, da draußen passiert so einiges, das im Sinne des Finanzamtes sicherlich nicht ok ist. Ein A-Klasse Dorfverein kann oft kaum anders funktionieren. Nur ist man sehr schnell mal drüber, spätestens dann, wenn der Verein ordentlich Geld verdient und man immer noch meint, das machen alles Freiwillige und Gratis. Definitiv dann, wenn man Spieler anstellt und allerspätestens dann, wenn man den Profibetrieb in eine Kapitalgesellschaft auslagert ist halt Ende mit "alles Ehrenamt".

Jeder Dorfverein steht immer wieder vor solchen Problemen und man muss zwischen Ehrenamt, Aufwandsentschädigung und Angestellten herumjonglieren, manch ein Vorstand steht dauernd mit einem Bein im Knast.

Bei einem Profisportunternehmen mit einer dreiviertel Milliarde Jahresumsatz, das ein mehrere Hektar großes Zentrum zur professionellen Ausbildung von Nachwuchskräften unterhält, darf man allerdings erwarten, dass dort entsprechend korrekt gehandelt wird.

Das die von der anderen Straßenseite überhaupt so viele 450 € jobber beschäftigen ist eigentlich alleine schon ein skandal, obwohl das natürlich legitim ist

450 € war in vielen Bereichen früher "Teilzeit", also durchaus mal 15-20 Wochenstunden. Große Teile sind glücklicherweise inzwischen vom "Mindestlohn" umfasst. Damit muss man halt jetzt weitere Regelungen einhalten. Wenn das dann auf eine "mehr machen wir doch alle gerne"-Vereinsmentalität (bzw. ebendiese Erwartung von oben) trifft, arbeiten die Leute halt doch wieder deutlich mehr. Und dann wundern sich alle, wenn das Finanzamt auf der Matte steht. Und das in einer Aktiengesellschaft......


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