11Freunde greifen das auf (Forum)
Ich habe nicht geschrieben, dass für mich beide Seiten gleich gut oder menschenfreundlich sind. Oder dass ich die Aktionen der Hamas relativiere. Mein Argument, es gibt kein Schwarz-Weiß bezieht sich auf den Konflikt insgesamt.
Die Hamas und die Attentäter der Westbank kämpfen unmenschlich, ja. Aber um die Situation zu verstehen (nicht um Terrorismus zu entschuldigen) gehört halt auch, dass Israel durch die Blockade die Verzweiflung der Menschen dort vertieft, dass die Mauer, die Israel vom Westjordanland trennt, nicht dem akzeptieren Grenzverlauf folgt, und dass die Siedlungen im Westjordanland immer noch mehr und größer werden. Schließlich hat sich Netanjahu in seine Regierung auch Politiker geholt, die im Wahlkampf schon mal ein Israel bis zum Jordan fordern.
Kluge israelische Politiker wie zuletzt Rabin und in seinen letzten Jahren sogar Scharon in den 90ern haben verstanden, dass Israel in diesen Punkten nachgeben muss. Seit der zweiten Intifada heißt die Devise "Sicherheit first, Frieden second." So geht aber die Gewalt nie zu Ende, und dass der Slogan letztlich widersinnig ist, hat der 7. Oktober gezeigt.
Ich habe deshalb nur über Israel geschrieben, um zu zeigen, dass diese Seite in dem Konflikt insgesamt nicht "weiß" ist. Natürlich kann man auch die dunkle Seite der Palästinenser aufzeigen und müsste hier einen noch längeren Text schreiben. Aber ich muss zur Arbeit, wo in mehreren Klassenzimmern Mädchen Palästinaflaggen aufgehängt haben, womit man sich pädagogisch auseinandersetzen muss. War deutlich herausfordernder (und wichtiger) ist, als hier weiter zu diskutieren.
