Finde ich nicht.
Die Mehrheit des Parlaments bzw eine Koalition wählt einen Kanzler.
Mit der europawahl war das Problem ja nicht so sehr, dass das Parlament am Ende eine andere Politikerin zur kommissionspräsidentin wählte, sondern diese vom europäischen Rat quasi aufoktroyiert wurde.
Natürlich schlägt auch in Deutschland der Bundespräsident am Ende den Kanzler vor, doch dieser würde sich unterstehen jemanden vorzuschlagen, der vom Bundestag gar nicht gewollt war.

So meine ich das nicht. Mir geht es darum, dass eine Partei mit einem Kanzlerkandidaten in den Wahlkampf geht. Die Bevölkertung wählt zwar die Partei, aber in Echt doch gleichzeitig hauptsächlich den Kandidaten. Wenn sich jetzt die Partei aus politischen Kalkül direkt nach der Wahl entscheidet den ursprünglichen Kandidaten auszutauschen, wird m.E. der Wähler betrogen. Das mag zwar den Regularien entsprechen, geht aber halt gar nicht. Selbst bei guten Absichten wäre das schäbig.