...sehe ich auch als Nichtschweizer so. Das ist das gute Recht der Versammlung. In jedem anderen Rahmen akzeptiert die Presse das auch. Du wirst keine Personaldiskussion im Stadtrat finden, und sei es die Einstellung eines neuen Chefdirigenten für die Philharmoniker oder ein Theaterintendant, die öffentlich stattfindet. Das Ergebnis wird mitgeteilt. Die Aussprache über die Personalie bleibt intern. Hindert die Presse nicht daran, im Anschluss Meinungen und O-Töne einzuholen, das ist in Ordnung.

Nur bei 1860 haben sich die Journalisten so daran gewöhnt, alles an Information und Emotion unmittelbar abgreifen und verwerten zu können, dass manchem die Verweigerung wie eine Menschenrechtsverletzung erscheint.

Ich weiss nicht, ob das jetzt typisch schweizerisch ist oder nicht (Diskretion ist ja eins unser Lieblingsthemen ), aber ich seh das nicht allzu problematisch, dass die Delegierten eines Vereins unter sich bleiben wollen.

Man darf nicht vergessen, dass die Presse immer am meisten von diesem Schmierentheater profitiert. 1860 wohl eher weniger... da ist es doch nur legitim, im übergeordneten Interesse des Vereins zu handeln. Eine offene Diskussion hats halt offensichtlich gebraucht.