Gute Stellungsnahme (Forum)
...so ist es. Merce dafür!
...an den guten Herrn Eiberle vom VMS und Lil Zercher von Sechzig folgende Mail zu schreiben und warte gespannt auf eventuelle Rückmeldung:
"Sehr geehrter Herr Eiberle,mit Verwunderung habe ich Ihre Stellungnahme bzgl. der zeitweisen Aussperrung der Medien bei der Delegiertenversammlung des TSV München von 1860 e.V. zur Kenntnis genommen.
Ich selbst war als Delegierter der Fußballabteilung bei dieser Veranstaltung anwesend und habe für den Ausschluss der Medien gestimmt. Nebenbei: Der betreffende Antrag war von einem freien Journalisten gestellt worden.Die Pressefreiheit ist selbstverständlich eines der wichtigsten Grundrechte jeder freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Allerdings beinhaltet die Pressefreiheit sicherlich nicht das Recht für Journalisten, immer und überall dabei sein zu dürfen. Schon gar nicht gibt es ein journalistisches Grundrecht auf die Teilnahme an Delegiertenversammlungen des TSV München von 1860 e.V. Es war stets ein Entgegenkommen des Vereins, Pressevertreter hierzu einzuladen.
Darüberhinaus ist es nicht ungewöhnlich, die Öffentlichkeit (und damit die Medien) z.B. bei Stadtrats- oder Gemeinderatssitzungen während der Behandlung mancher Tagesordnungspunkte auszuschließen. Auch dürfte es durchaus üblich sein, dass Vorstands- oder Aufsichtsratsitzungen von Firmen und Vereinen ohne Pressevertreter stattfinden - wie im Übrigen auch die Sitzungen der Ausschüsse des deutschen Bundestags. Daraus aber eine Beschneidung der Pressefreiheit abzuleiten, wäre ziemlich lächerlich und würde vermutlich auch niemandem einfallen.
Angesichts der Arbeitsbedingungen von Journalisten in vielen anderen Ländern betrachte ich den Protest des VMS in diesem Fall als Jammern auf extrem hohem Niveau. Geradezu zynisch ist, dass einerseits die Beschneidung der Pressefreiheit beklagt wird, andererseits aber einzelne Pressevertreter Persönlichkeitsrechte Anderer (z.B. das Recht am eigenen Bild) mit Füßen treten und Anwesende als assoziale, besoffene Grattler u.Ä. bezeichnen. Gehört dieses Verhalten auch zur Freiheit der Presse?
Der für viele Delegierte wichtigste TOP (Verabschiedung der neuen Satzung) wurde im Übrigen vom Großteil Ihrer KollegInnen komplett ignoriert - aber wen interessiert schon die Demokratisierung eines Fußballvereins, wenn im Anschluss Streit, Chaos, Tumulte und somit dicke Schlagzeilen zu erwarten sind. Es wäre Allen geholfen, wenn sich die Münchner Sportjournalisten nicht beschweren, sondern darauf konzentrieren würden, ordentlich und umsichtig zu recherchieren. Standard ist das derzeit leider nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
<dem Busfahra sein richtiger Name>P.S. Nachdem die Delegiertenversammlung mit der Satzungsänderung durch eine Mitgliederversammlung abgelöst wurde, steht es Ihnen und Ihren KollegInnen natürlich jederzeit frei, ordentliches Mitglied des TSV München von 1860 e.V. zu werden. Im Gegensatz zu Journalisten haben Mitglieder ein in der Satzung verbrieftes Recht, an diesen Versammlungen teilnehmen zu dürfen."
