Baltikum-Tour 2012 ---der Bericht--- (Forum)

Clarence, Friday, 17.08.2012, 10:22 (vor 4870 Tagen) @ Clarence

Wir fuhren also Mittag vom Hof los und es ging nach Russland in die Enklave Königsberg. Die Visaformalitäten usw. wurden ja schon alle erledigt, also konnte nicht viel schief gehen an der Grenze. Als wir ca. 20 km vor der Grenze waren, begann es natürlich mal wieder zu regnen. An der Grenze wurden wir dann überrascht, denn die russischen Beamten waren sehr freundlich. Die Mofadriver durften an der Schlange vorbei und sich unterstellen, damit sie nicht noch nasser werden. Nach ca. 1 Stunde Wartezeit waren wir dann dran. Alle aussteigen zur Passkontrolle. Dann zum Zoll. Der freundliche Zöllner sprach etwas deutsch und half uns beim Ausfüllen. Da wir ja im Ganzen 5 Fahrzeuge waren, ging es wirklich schnell vorwärts. Die Formulare wurden abgegeben und gestempelt, was da Zeug hält. Dann noch Fahrzeugkontrolle. Die Motorräder wurden gar nicht gecheckt, und bei mir genügte es den Kofferraum zu öffnen. Der Anblick von den ganzen Schlafsäcken, Taschen, Isomatten usw. genügte. Hallo Russland. Es regnete immer noch und das erste, was wir vor den Toren Königsbergs sahen, war ein Atomkraftwerk. Da müssen wir richtig sein. Die Einfahrt nach Königsberg war gar nicht so einfach. Es war Rush-hour und so zog sich alles ganz schön. Erst gegen 5 Uhr waren wir wirklich drin in der Stadt. Nachdem der Peter an seinem Mopped ein Navi mit Russland hatte, gaben wir die Adresse vom gebuchten Hotel ein. Allerdings führte der Navigator uns damit an einen Obststand. Vom Kieferngarten war aber weit und breit keine Spur, auch der Didi war nicht anzutreffen, komisch. Ein Hotel oder ähnliches gab es hier nicht. Also fragen wir uns mal durch, haha. Die Leute am Obststandl konnten glaube ich nicht mal russisch, jedenfalls war dies ein Totalausfall. Ein jüngerer Passant konnte auch kein Deutsch oder Englisch. Er faselte was von Aserbaidschan, alles klar Kleopatra. Ein Lichtblick dann ein Passant der etwas Englisch konnte. Zuerst überlegte er eine Zeit, dann aber wusste er, wo das Hotel ist. Er deutete in eine Richtung und sprach von Police, Police than left. Also fuhren der Martin und Peter in die Richtung. Nach ca. 5-6 Km war die Stadtgrenze erreicht und nirgends war eine Polizeistation zu sehen oder ähnliches. Also kamen die beiden genervt wieder. Vielleicht war es aber auch in der anderen Richtung. Also fuhren sie dort hin, auch nix. Vielleicht haben sie es übersehen, also nochmal in die andere Richtung. Nix wars. Zefix, mittlerweile war es gegen 19 Uhr und wir standen wie die Deppen da. Da hatte der Peter die Idee des Jahres. Er nahm sich ein internetfähiges Handy und gab die Homepage vom Hotel ein. Bingo! Dort standen die Koordinaten. Er tippte also Längen und Breitengrad ein und fuhr dort hin. Ca. 30 Minuten später kam er zurück und lachte wie ein Honigkuchenpferd. Wie sich herausstellte lag das Hotel außerhalb von Königsberg und man musste erst ca. 10 km aus der Stadt raus, dort war dann auch die besagte Polizeistation und das Hotel. Sauber. Eingecheckt, noch was gegessen und noch a paar Bier aufm Hotelparkplatz gekillt. Von Königsberg selber haben wir leider überhaupt nichts gesehn, außer einen Obststand. Wir konnten auch nicht einen Tag länger bleiben, da unser Visum nur eine Übernachtung vorsah. Am Tag darauf dann auf die kurische Nehrung. Auf dieser passierten wir auch die Grenze von Russland nach Litauen und wieder war es ganz easy. Nur mussten wir 2 Stunden warten, weil relativ viel loswar dort. In Litauen zog es uns dann ins Städtchen Palanga, was als Ferienort bekannt ist. Wir waren nicht sehr begeistert von diesem Örtchen, aber es war ja nur eine Zwischenstation. Litauen wurde am Tag darauf auch schon wieder verlassen, denn es ging direkt nach Riga/Lettland. Wir suchten uns ein Hostel in der Altstadt und fanden das wohl geilste Hostel in der Stadt. Einfach kultig wars im Naughty Squirrel. Zum Abendtanz wurde auch gebeten. Die Altstadt verfügt über ein großartiges Nightlife, was wir auch schamlos ausnützten. Wir zogen von Kneipe zu Kneipe und von Club zu Club bis es ca. 3 Uhr war. Dann wurde unsere Reisegruppe von der örtlichen Gendarmerie in Augenschein genommen. Die Jungbullen waren aber cool und gaben uns noch den Tipp, dass direkt neben unserem Hostel noch gute Bars seien. Außerdem hätten wir dann nicht mehr weit usw....alles klar Herr Kommissar. Direkt neben unserem Hostel war eine Rockerkneipe. Wie sich herausstellte hausen dort die Höllenengel aus Riga, nett. Eine AK 47 hängt dort an der Wand wie bei uns eine Dartscheibe. Hier lernten wir auch einen Letten kennen, der ausgezeichnet deutsch sprach. Wie übrigens sehr viele Letten deutsch sprechen. Da die Rockers in die Heia wollten, gingen wir nochmal ein Heisl weiter ins Cafe Leningrad. Was dort geboten wurde, kann man fast nicht beschreiben. Der Wirt war besoffener als alle Gäste miteinander. Der Thomas hat ihn gefragt, ob er ihm einen Tequila Sunrise macht. Der Wirt sagte darauf, ihm wärs lieber wenn er einfach a Bier trinkt, weil er dadurch weniger Arbeit hat. Nach ca. 20 Minuten hatten wir mit jedem in der Kneipe Kontakt und alle waren freundlich ohne Ende. Die Letten waren uns mehr als sympathisch. Uns wurde erklärt, dass die Kneipe immer so lange geöffnet hat, bis der Wirt nicht mehr kann. Manchmal macht er schon um 00 Uhr zu, dann gibt es wieder Tage, da hat er bis Mittag am nächsten Tag offen. Heute war dann gegen 5 Uhr Schluss mit lustig. Der Wirt nahm ein Megafon in die Hand und verkündete, dass er in 15 Minuten schließt - wahnsinn. Der nächste Morgen war sehr hart und wir beschlossen, in dieser großartigen Stadt noch eine Nacht zu bleiben. Der Thomas musste sich in der Früh abermals übergeben, wieder 10 Minuten später aß er Spaghetti zum Frühstück. Respekt!
Was der 2. Tag in Riga sonst noch so brachte, gibts im 3. Teil zu lesen

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Reiseberichte


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