Fáilte go hAerfort... IV (Forum)

Celtic*, Sunday, 24.07.2011, 02:14 (vor 4902 Tagen) @ Celtic*

„Fáilte go hAerfort Bhaile Átha Cliath“ lese ich endlich wieder. Nachmittags um fünf, wo doch mein Flieger erst morgen früh um 20 nach sieben geht! Das war von Anfang an das große Mysterium, das mich auf dieser Reise begleitet hat: Wie mache ich das mit der Nacht vor dem Heimflug? Ich habe dieses Problem die ganze Zeit verdrängt, aber jetzt war es da. Ein Zimmer nehmen? In Dublin oder in Flughafennähe? Das hätte mindestens dreimal soviel gekostet wie das teuerste vorher. Und evtl. hätte ich noch meinen Flieger verpennt. Es war klar: Ich richte mich am Flughafen ein. Aber jetzt schon? Nein, jetzt gönne ich mir ein paar Stunden Dublin! Die Gepäckaufbewahrung, bei der ich meinen Rucksack aufgegeben habe, hat um 11 Uhr abends zugemacht. Des gähd scho!

Ab nach Dublin. O’Connell Street, ein Gewurl wie ich es seit Tagen (eigentlich schon länger) nicht erlebt habe. Schlangestehen zum Überqueren einer Straße, das hat was! Irgendwann habe ich den Liffey überquert und mich ins Temple Bar-Viertel gestürzt. Im Auld Dubliner ein Guinness für 5,50 Euro, im Oliver St John O’Gogarty nur aufs Klo und dem Seife reichenden „Betreuer“ 50 Cent gegeben auf der Straße zwei grandiosen Bands gelauscht (umsonst!) und schließlich in einem Pub eingekehrt, in dem Live-Musik war (aber saugut). Hier hat das Guinness nur 5,20 Euro gekostet, kredenzt von einer recht netten Litauerin. Nächstes Mal nur Dublin, habe ich mir gedacht, aber dann nur vier Tage! Dublin ist schön aber teuer. Vielleicht ist es das aber wert.

Ich musste jedenfalls zurück zum Busáras (der Busbahnhof in Dublin). Zehn vor elf habe ich meinen Rucksack zurückbekommen und mich nach einer Bank (zum Schlafen) umgesehen. Noch war ich nicht müde, aber für später. Man kann sich ja jederzeit irgendwo hinhocken, aber da hockt man halt und schaut blöd. Das wird schnell fad. Alle Bänke waren auch noch mit Armlehnen ausgestattet, so dass ein Hinlegen unmöglich war. Ich sah aber auch Menschen, die in den abenteuerlichsten Verrenkungen schlafen konnten. Interessant, aber nichts für mich, nach vorne gebeugt und mit den Händen am Boden aufstützend zu schlafen. Als Raucher zieht es einen sowieso des öfteren nach draußen in die Raucherzonen (auch draußen darf man nur in bestimmten Bereichen rauchen). Jeder, mit dem man ins Gespräch kommt, ist früher oder später weg (entflogen). So eine Nacht am Aerfort zieht sich!

Irgendwann bin ich zum Terminal 2 gewandert, von dem ich sowieso abfliegen musste, und entdeckte ein geschlossenes Café mit gemütlich aussehenden Sesseln. Das haben noch nicht allzu viele entdeckt. Es war gemütlich für drei Stunden. Um fünf hat das Café aufgemacht, um sechs habe ich eingecheckt, um 20 nach sieben habe ich mich verabschiedet. Zwei Stunden Schlaf. Fáilte go München!

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Reiseberichte


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