Spiegel-Leser wissen wenig bis gar nichts, (Forum)

Lüngerl, Sunday, 26.02.2012, 16:18 (vor 4464 Tagen) @ tomtom

Ich hoffe, dass wir das klären können. Ich habe eine Mail an SpOn geschrieben, muss jetzt gleich los (nach Stuttgart ...).

Danke, nur fürchte ich, dass es da nicht viel zu klären geben wird. Da beruft sich der eine Autor auf den anderen. Wir hatten die Diskussion hier in der Bar schon mal wegen des zusammengeschusterten Artikels von Tobias Lill.

Fakt ist: Ultras bei 1860 haben in der Öffentlichkeit einen Namen: "Giasinga Buam" und "Cosa Nostra" (CN). Man muss Ultras im Allgemeinen und die 1860-Ultras im Besonderen nicht verstehen oder gar mögen. Auch ihr seltsames Männlichkeitsgehabe und der eine oder andere bizarre Ehrenkodex mag Anlass zum Kopfschütteln sein. Aber als Journalist zu behaupten, die Ultra-Szene bei 1860 sei rechts und ihre Mitglieder würden in der Kurve "Führer-Grüße" in Richtung ihrer Mannschaft entbieten, ist und bleibt eine faustdicke Lüge.

Leider ist diese Fehlinformation nicht justiziabel, weil die durch Rafael Buschmann geschmähte(n) Gruppe(n) und die ihr zugerechneten Mitglieder zu unspezifisch für das Delikt der üblen Nachrede sind.

Besonders bitter an der Sache ist, dass sich Behauptungen wie die von Buschmann beim "Spiegel", je öfter sie wiederholt werden, mit der Zeit in der Öffentlichkeit verfestigen. Schließlich gilt die unbewiesene Aussage, 1860 hätte eine "rechte Ultraszene", plötzlich als "allgemein bekannt". Quellen wie Spiegel-Online dienen dann wiederum anderen Autoren als Beleg für die angebliche Richtigkeit der Information. Ein Teufelskreislauf.

So arbeiten Rafael Buschmann, Tobias Lill und Kollegen behände an ihren selbsterfüllenden Prophezeiungen. Die Wirklichkeit stört da nur. Ihre Artikel kommen mit aufklärerischer Geste daher und genügen doch nicht einmal den Mindestanforderungen, die man an seriöse Berichterstattung stellen sollte.

Von der persönlichen Verantwortung, die ein Journalist mit Reflexionsvermögen in wachen Momenten vielleicht verspüren könnte, wenn er in einem Massenmedium publizieren darf, gar nicht zu reden. Damit behindern sie letztlich auch die durchaus notwendige ernsthafte Auseinandersetzung in der Fanszene des TSV 1860 mit dem Thema. Aber das dürfte den Herren egal sein, sie sehen sich als kritische Journalisten mit Biss, die für Qualitätspublikationen schreiben. Was zählen da schon ein paar "Ultras", die man als Würzmittel missbraucht.


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