Jetzt auch im Spiegel: In Garching-Süd gibt's Nazis (Forum)

tomtom, Sunday, 18.12.2011, 10:07 (vor 5115 Tagen) @ Lüngerl

Du kannst doch nicht erwarten, dass jeder irgendwie in dem Thema, welches er bearbeitet drinnen steckt, oder? Ich muss leider manchmal - so wie Du es dem Autor unterstellst - auch so arbeiten und nicht wenige Kollegen auch. Übrigens auch bei Spiegel Online verdient man als Freier mitunter nicht so viel, wie es sein sollte. Hätte der Autor etwa sagen sollen: Nee, ich war noch nie in der AA (wie Du es vermutest) und kann dazu leider nix schreiben? Weiß ein Sport-Redaktionsleiter bei SpOn, wen er in München da 100-prozentig auf das Thema ansetzen kann? Ja, da haben halt mitunter die kundigen Leser wie Du das Nachsehen; klar geht es vor allem darum, die Schlagzahl (viele Artikel, viele Leser) hochzuhalten und die Qualität bleibt halt öfters mal auf der Strecke.

Es ist tatsächlich gut, dass das überhaupt in den Medien thematisiert wird, so lange nix grundlegend Falsches verbreitet wird - es wird dadurch Druck auf nachlässige Vereinsfunktionäre ausgeübt. Aber jetzt kommt erst mal die Winterpause und danach redet wohl eh keiner mehr über dieses Problem, befürchte ich. Unter anderem auf der Homepage bleibt - von ein paar geschmeidigen Lippenbekenntnissen abgesehen - alles beim Gleichen.

Autor Tobias Lill (Jahrgang 1977) ist Journalist in München, arbeitet öfter für den Spiegel und veröffentlicht nebenbei verschiedene Tourismus-Bücher ("Oktoberfest"). Mit Fußball oder gar dem TSV 1860 hat er normalerweise nichts am Hut. Der Autor dürfte für seinen Auftrag ein wenig im Löwenforum geschmöckert haben, war aber offensichtlich nie selbst in der Arena. Die Recherche wurde vermutlich via Internet und Telefon flugs erledigt. Zumindest wirkt sein Artikel etwas ferngewartet. Ich kann das Bauchgrummen vom "pankmuckl" verstehen. Geht mir ähnlich.

Trotzdem sind so Artikel natürlich insofern hilfreich, als damit Menschen erreicht werden, die normalerweise von dem Thema nichts wissen wollen – wie etwa die notorischen Schnarchzapfen aus dem Aufsichtsrat der Löwen. Die fühlen sich eben erst zum Handeln animiert, wenn im Spiegel zu lesen steht, sie hätten ein Problem.

Dass der Spiegel selten etwas anderes ist, als die BILD-Zeitung für Dr. Lieschen Müller, beklagte neben "pankmuckl" schon Konrad Adenauer ;-)


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