Ich war selbst stellvertretender Vorsitzender in einem 15er BR und kann das nur bestätigen. Nichts ist wichtiger als eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, gerade innerhalb des Gremiums. Wer da nicht an sich halten kann, aus welcher Motivation auch immer Internas, sei es als vertraulich gekennzeichnet oder nicht, nach aussen trägt, hat das in ihn gesetzte Vertrauen schlicht verspielt, sorgt für Mißtrauen im Gremium und gefährdet die Handlungsfähigkeit des BR. Der Ruf als Plappermaul oder als an Eigen- oder Fremdinteressen orientierter Einzelkämpfer reicht schon aus, um unten durch zu sein.
Dass das aber arbeitsplatzgefährdend ist, stimmt so per se nicht. Ein BR ist ja nicht als BR im Betrieb angestellt, sondern nur in dieses Ehrenamt aus der Mitte der Mitarbeiter gewählt worden und ggf. für seine BR-Tätigkeit von seinen eigentlichen Arbeitsaufgaben freigestellt. Einzig innerhalb des BR-Gremiums kann es durch einen Vertrauensverlust zu Problemen kommen (Standing, Zusammenarbeit), die dazu führen könnten, dass man sein Mandat verliert oder durch die Belegschaft nicht mehr wiedergewählt wird. Deswegen verliert man aber nicht gleich seinen Arbeitsplatz, da das Ganze dem AG ziemlich Rille sein kann, weil es sich um keine arbeitsvertraglich definierte Verfehlung des AN handelt.