GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen? (Forum)

Lüngerl, Tuesday, 19.11.2013, 10:01 (vor 3828 Tagen)

Tausende GBW-Wohnungen hat die BayernLB an ein Konsortium unter Führung eines privaten Immobilienkonzerns verkauft. Um EU-Vorgaben zu erfüllen, so hieß es bislang. Doch laut Medieninformationen hätte die Bank gar nicht verkaufen müssen.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/eu-sprecher-zu-gbw-wohungen-bayernlb-haette-offenbar-nicht-verkaufen-muessen-1.1821937

Ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte dem Sender, die BayernLB selbst habe den Verkauf vorgeschlagen. Zudem hätte der Freistaat die GBW selbst aus dem Bestand der Landesbank erwerben können, so der Sprecher.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

my bankster mind, Tuesday, 19.11.2013, 10:25 (vor 3828 Tagen) @ Lüngerl

Das ist doch nicht überraschend. Natürlich sagt die EU nicht, dass die Bayern LB bestimmtes Vermögen verkaufen muss. Die Auflage war mW nur sich von Beteiligungen zu trennen um Mittel freizusetzen die die Rückführung der Staatshilfen gestatten.
Und natürlich verkauft man dann die Vermögensteile die schnell veräußerbar sind und die viel Geld bringen. Was sonst hätten sie denn verkaufen können?

Tausende GBW-Wohnungen hat die BayernLB an ein Konsortium unter Führung eines privaten Immobilienkonzerns verkauft. Um EU-Vorgaben zu erfüllen, so hieß es bislang. Doch laut Medieninformationen hätte die Bank gar nicht verkaufen müssen.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/eu-sprecher-zu-gbw-wohungen-bayernlb-haette-offenbar-nicht-verkaufen-muessen-1.1821937

Ein Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte dem Sender, die BayernLB selbst habe den Verkauf vorgeschlagen. Zudem hätte der Freistaat die GBW selbst aus dem Bestand der Landesbank erwerben können, so der Sprecher.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Weisswuaschd to go, Tuesday, 19.11.2013, 11:30 (vor 3828 Tagen) @ Lüngerl

Doch laut Medieninformationen hätte die Bank gar nicht verkaufen müssen.

Und wie hätte die Landesbank dann die momentan rund eine Milliarde an Rückzahlungen an den Freistaat stemmen können?
Ohne Rückzahlungen riskiert man ein neues EU-Beihilfeverfahren mit der vermutlich dann folgenden Zerschlagung der Landesbank? Viele Möglichkeiten gab es nicht. LBS, GBW, Lufthansa-Beteiligung... alles musste weg, ansonsten hätte der Almunia den Laden zerlegt.
In diesem Fall wäre dann nicht nur die GBW ebenfalls verkauft, sondern auch ein paar Tausend Arbeitsplätze vernichtet worden - inklusive der Abschreibung der Milliarden-Beihilfen durch den Steuerzahler, die Bayern eigentlich gerne zurück hätte ;-)

Dass der Einstieg einer Patrizia in die GBW nicht zu einem sozialverträglichen Miteinander führen wird war klar, auch wenn einem die Politiker mit ihrem Gefasel von einer Sozialcharta was anderes weis machen wollten.
Die Patrizia arbeitet gewinnorientiert, im Vergleich zum früheren Inhaber gibt es für sie keinen Grund, auf soziale Aspekte Rücksicht zu nehmen.
Hätten Stadt und Land Eier in der Hose gehabt, hätten sie das Ding übernommen. Jetzt schiebt man den schwarzen Peter von links nach rechts. Laut SZ von letzter Woche beginnt die Stadt nun damit, bei einigen Wohneinheiten die zum Verkauf stehen, von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch zu machen (es geht wohl um ein 50 Mio Paket).

Schlauer Deal: Zuerst darf man angeblich nicht bzw. gibt ein zu niedriges Gebot ab, danach kauft man dann mittels Vorkaufsrecht doch noch - und zahlt vermutlich ein erkleckliches Sümmchen mehr, als bei der eigentlichen Ausschreibung ;-)

Und das alles wird auf dem Rücken der Mieter ausgetragen. Schön ist was anderes.

Das ist falsch.

hjs richtigsteller, Tuesday, 19.11.2013, 11:40 (vor 3828 Tagen) @ Weisswuaschd to go

Der Teil mit den Eiern. München hätte mehr bieten wollen, die fränkischen Teilhaber des Konsortiums wollten nicht. Und der schwarze Peter ist in diesem Fall wirklich schwarz.

Das ist falsch.

Weisswuaschd to go, Tuesday, 19.11.2013, 12:03 (vor 3828 Tagen) @ hjs richtigsteller

Der Teil mit den Eiern. München hätte mehr bieten wollen, die fränkischen Teilhaber des Konsortiums wollten nicht. Und der schwarze Peter ist in diesem Fall wirklich schwarz.

In meinen Augen haben sich beide Seiten nicht mit Ruhm bekleckert und haben dem abzusehenden Desaster Hand in Hand zugestimmt.

Das ist Äpfel=Birnen

hjs soeinschmarrn, Tuesday, 19.11.2013, 15:54 (vor 3827 Tagen) @ Weisswuaschd to go

Wo hat denn die SPD dem zugestimmt? Das Einzige, was man vielleicht der Stadt München vorwerfen kann, ist, dass sie die fränkischen Gemeinden nicht stärker gedrängt haben. Aber die SPD hat die Landesbank nicht in den Sand gesetzt, und sie hat nicht die Wohnungen an die Patrizia verkauft.

Das ist Äpfel=Birnen

Weisswuaschd to go, Tuesday, 19.11.2013, 16:28 (vor 3827 Tagen) @ hjs soeinschmarrn

Aber die SPD hat die Landesbank nicht in den Sand gesetzt, und sie hat nicht die Wohnungen an die Patrizia verkauft.

Stimmt – die Landesbank hat sich schön selber in die Bredouille gebracht und für den GAU gesorgt. Wenn auch auf „sanften“ Druck der Landesregierung.
Dennoch sind die Probleme der BayernLB hausgemacht, daran gibt es nichts zu rütteln. Der Verkauf der Wohnungen als Folge dessen war dann für die Landesbank (Obacht, Modewort) alternativlos, um eine Zerschlagung zu verhindern.

Dass im Nachgang aber weder Stadt noch Landesregierung eine Übernahme auf die Reihe bekommen haben und jetzt den Schuldigen beim jeweils anderen suchen finde ich allerdings erstaunlich. Meiner Meinung nach hätten das beide ohne weiteres stemmen können.

Das ist Äpfel=Birnen

Hjs Kassenwart, Tuesday, 19.11.2013, 16:49 (vor 3827 Tagen) @ Weisswuaschd to go

Dann Schau die mal dn Umfang des städtischen Haushalts an. Und den des Freistaats. Außerdem sind die GBW- Wohnungen ja in halb Bayern verstreut.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Commander, Tuesday, 19.11.2013, 11:51 (vor 3828 Tagen) @ Weisswuaschd to go

BayernLB dicht machen! Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Das ist genau das gleiche wie bei 1860.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Weisswuaschd to go, Tuesday, 19.11.2013, 12:00 (vor 3828 Tagen) @ Commander

BayernLB dicht machen! Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! Das ist genau das gleiche wie bei 1860.

Vorher würde ich aber noch die Rückzahlungen abwarten, bis 2017 sollten da noch rund 4 Milliarden fließen.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Teng, Tuesday, 19.11.2013, 22:47 (vor 3827 Tagen) @ Weisswuaschd to go

Allerdings dürften die bis dahin auflaufenden Kosten deutlich höher sein: HGAA, MKB und DKB - alles milliardenschwere Risiken.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Teng, Tuesday, 19.11.2013, 22:49 (vor 3827 Tagen) @ Teng

Ach ja, nicht zu vergessen: Die strukturierten Papiere werden langsam fällig und die Gewährträgerhaftung beläuft sich auch noch auf einem zweistelligen Milliardenbetrag.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Teng, Tuesday, 19.11.2013, 22:45 (vor 3827 Tagen) @ Weisswuaschd to go

Na ja, da hätte es noch andere Möglichkeiten der Veräußerungen gegeben. Außerdem ist das Geschäftsmodell der BayernLB nicht wirklich eines, das trägt.

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Joerg ⌂, Wednesday, 20.11.2013, 09:13 (vor 3827 Tagen) @ Teng

Na ja, da hätte es noch andere Möglichkeiten der Veräußerungen gegeben. Außerdem ist das Geschäftsmodell der BayernLB nicht wirklich eines, das trägt.

das ursprüngliche geschäftsmodell der bayernlb (oder anderer landesbanken) würde schon tragen, aufgabe regionaler wirtschaftsförderer für kleine und mittlere betriebe, aber man wollte lieber globalplayer spielen .... daher die schieflage vieler lbs ... über das eigentliche, ich gebe zu für einen banker bescheidene, aber durchaus richtige und nachvollziebare geschäftsfeld hinaus wurde mit lehmannbrothers oder so gespielt und reichlich verloren. hausgemacht waren dazu der filz in den ländern ...

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Weisswuaschd to go, Wednesday, 20.11.2013, 09:41 (vor 3827 Tagen) @ Teng

Na ja, da hätte es noch andere Möglichkeiten der Veräußerungen gegeben. Außerdem ist das Geschäftsmodell der BayernLB nicht wirklich eines, das trägt.

Das seh ich anders, aber ich bin da auch etwas befangen ;-)

So, jetzt haben wir auch noch einen Betroffenen aus der Bar

Löwenbomber, Wednesday, 20.11.2013, 07:53 (vor 3827 Tagen) @ Lüngerl

Heute morgen berichtet das ARD-Morgenmagazin über den Fall.

Beleuchtet werden zwei Schwerpunkte aus dem Münchner Raum.

Eine Wohnanlage in Puchheim und eine, in der viele Rentner wohnen, im Münchner Osten.

Interviewpartner in Puchheim war Jean-Marie Leone (FDS).

Bittere Geschichte. Und bitter, welche herausragende Stellung in der bayrischen Landesregierung der CSU-Minister Markus Söder trotz dieser eindeutigen Verarschung der Mieter hat.

Stark der Beitrag!!

Z*, Wednesday, 20.11.2013, 09:24 (vor 3827 Tagen) @ Löwenbomber

Danke für den TV-Tip!

GBW-Wohnungen: Politik und BayernLB haben gelogen?

Z*, Wednesday, 20.11.2013, 10:05 (vor 3827 Tagen) @ Lüngerl

Warum ist man jetzt nicht überrascht über den Fortgang der Dinge?

Das Konsortium der Patrizia — "Seriös und sicher" (Söder)

Lüngerl, Wednesday, 20.11.2013, 10:40 (vor 3827 Tagen) @ Lüngerl
bearbeitet von Lüngerl, Wednesday, 20.11.2013, 10:48

"Hinter dem Konsortium der Patrizia (...) stünden "Sparkassen, Versicherungen, Pensionskassen sowie berufsständische Versorgungswerke von Apothekern, Ärzten und Rechtsanwälten". Böse Zungen hielten es nicht für unmöglich, dass es nicht gerade der Regierungspartei völlig fernstehende Persönlichkeiten seien, deren Aussichten damit seriös verbessert wurden."

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40360/1.html

"...wer nachforscht, wer eigentlich die GBW-Mehrheitsanteile erstanden hat, der findet als Erwerber nicht die Augsburger Patrizia AG, die - so Söder - "ein Höchstmaß an Sicherheit für die Mieter" gewährleisten soll, sondern eine eigenartige "Pearl Acquico Eins Gmbh und Co KG", deren haftende Gesellschaft eine "Blitz 13-308" ist und unter deren Kommanditisten sich zwei in Luxemburg angesiedelte Firmen finden."

Wenn das nicht "seriös und sicher" klingt?

BayernLB trennt sich von SaarLB

Bankwuaschd to go, Wednesday, 20.11.2013, 13:52 (vor 3827 Tagen) @ Lüngerl

Brandaktuell:
Die BayernLB hat den Rest ihrer Anteile an der SaarLB (~ 40%) für 121 Millionen Euro an das Saarland verkauft...

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