Da hat sich in den letzten 25 Jahren offenbar nicht viel verändert.
Mein ältester Sohn war Ende der Neunziger Jahre in der B2 also U15 in Haching. Sein Trainer hat ihn gegen den ausdrücklichen Willen des B Leiters Arnold in den Kader aufgenommen. (Der suchte lauter große Athleten mit wenig Esprit aber umso mehr Tackling Qualis)
Er wurde Stammspieler mit den meisten Einsätzen des Teams. Die Mannschaft stieg ungeschlagen in die Bezirksliga auf. Auf der Siegesfeier wurde ihm und 5 anderen Jungs bei der Übergabe der Siegesurkunde lapidar mitgeteilt, (wohlgemerkt vor dem versammelten Kader und den Eltern), dass der Verein im nächsten Jahr nicht mehr mit ihnen arbeiten will und sie sich einen neuen Verein suchen sollen.

Ich war kurz davor dem Arschloch eine in die Fresse zu hauen!!!

Mir ist das auch verbandsseitig zu wenig. Im Grunde ist das ein Riesenskandal, der aber längst akzeptierte Realität ist. Ich würde mir da zumindest klare Empfehlungen erwarten und ein Ächten des viel zu früh ansetzenden Scoutings. Aber mei - war ja schon immer so...

https://hartplatzhelden.de/nachwuchsfussball-das-grosse-aussortieren-der-nlzs/

Es ist ja nicht so, dass die NLZs dieses Verhalten exklusiv hätten.

Ein Verein aus dem Osten Münchens holt einen Fußballschulentrainer, nimmt auf einmal über 100 €/Monat "Mitgliedsbeitrag" und spielt oben mit. Ein anderer Verein aus dem Münchner Westen, aus dem heraus bisher nur wenig gutes entstanden ist, wirbt aktiv U10-Spieler anderer Vereine ab, um ab Herbst stark melden zu können und es den NLZ-Mannschaften mal so richtig zu zeigen. Und das obwohl es angeblich eine Absprache unter Münchner Vereinen gibt, keine Spieler aktiv zu scouten und abzuwerben.

Dass auch Kinder mal den Verein wechseln, weil sie den Trainer nicht mögen oder der Meinung sind, zu gut für eine Mannschaft zu sein: Natürlich. Aber dieses aktive Spieler abwerben von 9 - 10jährigen, die auf dem Kleinfeld 7 vs. 7 spielen, finde ich schon fragwürdig. Gerade die Ex-U10 Spieler sollten sich erstmal darauf konzentrieren, ab September in der neuen Schulform anzukommen und keine Bruchlandung hinzulegen.

Wenn sie Glück haben und der Wechsel ins (Pseudo-)NLZ nicht klappt, haben sie stabile und offene Heimatvereine, die sie im Falle des Misserfolgs auch gerne wieder aufnehmen.