Wohlwissend, dass eine Münchener Bewerbung eine Chance von 0,0% hat vom IOC akzeptiert zu werden, ist jeder Cent, den man für einen Bürgerentscheid rausgeschmissenes Geld. Aber der Münchner Bevölkerung suggeriert man, man könnte mit den Global Playern wie Riad oder Mumbai, deren Vertreter (vor allem der MBS-Clan) um Thomas Bach rumschwänzeln, mithalten.

Dass die Agentur, die Münchens Bewerbung vorantreibt, die letzte 7 deutschen Bewerbungen in den Sand gesetzt hat, wird dabei nicht erwähnt. Zuletzt haben sich nicht einmal in Erfahrung bringen können, dass es gar kein Bewerbungsverfahren gibt, sondern sofort der Bewerber, der am meisten Geld rüberwachsen lässt (Brisbane), den zuschlag erhält. Riad wartet schon auf die Geldkofferübergabe, da überlegt Dieter Reiter noch, wie er die Frage im Bürgerentscheid formulieren soll.

Überhaupt die die Idee, demokratisch darüber abzustimmen ob man sich an ein undemokratisches System ausliefert, ein absoluter Treppenwitz.

Dieter Reiter macht das aber schon nicht ungeschickt: in Zeitungsberichten wird uns ja bereits unterschwellig erklärt, dass Großprojekte wie die zweite stammstrecke oder die Sanierung des Oly schneller gehen würden, wenn wir Olympischer Ausrichter wären. Irre: wir kriegen Großprojekte also nur noch gebacken, wenn uns eine korrupte Mafia im Nacken sitzt? Ist das euer ernst?

Ich empfinde es als ein Armutszeugnis, eine olympischen Bewerbung als Feigenblatt für das eigene Scheitern vorzuschieben. Gründe, den Bürgerentscheid abzulehnen, gibt es auch ansonsten genug. Aber so kann man den schwarzen Peter für eigene Verfehlungen gleich noch der Münchener Bevölkerung in die Schuhe schieben, wenn es schief geht.

... und fürs Sechzgerstadion ist auch kein Geld da ...