Nun also Saudi Arabien. Sven Kistner von „Fairness United“ äußerte große Furcht, dass Menschenrechte wie schon im Emirat Katar mit Füßen getreten werden. „Das Kind liegt schon im Brunnen. Trotz allem müssen wir darauf hinweisen, dass wir absolut nicht einverstanden sind, was der DFB und seine Granden machen. Auch Symbolpolitik ist Politik. Wenn nicht einer anfängt aufzustehen, wird nie einer aufstehen.“
Ganz, ganz übel, außer Grissmaik (hat sich m. E. dazu noch nicht geäußert) werden wohl hoffentlich alle der gleichen Meinung sein ...
Ich mach dem DFB hier überhaupt keinen Vorwurf, bei einer diktatorischen bestimmten Abstimmung nur die einzige Alternative abgenickt zu haben. Wir werden es nicht mehr erleben, dass sich "unser DFB" als großer Che Guevara der Fußballwelt aufspielt. Dafür haben sie auch zu viel zu verlieren.
In diesem Gremium macht die Stimme des DFB nicht mehr aus als das Votum von Nauru oder Gibraltar, daher vollkommen unerheblich.
Wobei Saudi-Arabien aber auch nur deswegen der einzige Kandidat ist, weil die FIFA im Vorfeld klar gemacht hat, dass alle anderen eh keine Chance hätten.
Der DFB hätte m.E. durchaus ein Zeichen setzen können, indem er dagegen stimmt. Das Turnier wäre trotzdem nach KSA gegangen, man hätte aber immerhin ansatzweise sein Gesicht wahren können.
Aber welchen Grund hätte es gegeben, gegen die Vergabe der 2030er-WM nach MarEspPporSüdamerika zu stimmen?
Ich weiß auch gar nicht, wie ihr euch das vorstellt. Die FIFA hat den Beschiss doch von vorne bis hinten durchgeplant:
Die 215 FIFA-Mitgliedsverbände von Afghanistan bis Zypern treffen sich online, um in einer einzigen Abstimmung per Akklamation beide Turniere gleichzeitig zu vergeben.
Da ist überhaupt kein Platz für Revolution. Und wenn der DFB noch irgendein Stück dieser FIFA-Torte will (und das will er), dann muss er da online mitklatschen.
Ist das nicht eh grotesk? Da sitzt der Neuendorf irgendwo in seinem Reihenmittelhaus in der Eifel am Computer, kriegt online eine Frage gestellt, klatscht zweimal in die Hand, und schon hat Saudi-Arabien die Weltmeisterschaft. Ich lach mich eigentlich kaputt über die Art und Weise, wie die FIFA den DFB hier durch die Manege zieht. Wieso gelingt uns sowas nicht? Dieser DFB will weiterhin ernst genommen werden?
Und wenn der DFB noch irgendein Stück dieser FIFA-Torte will (und das will er), dann muss er da online mitklatschen.
Der DFB will das, was die FIFA auch will: Möglichst viel Geld. Alles andere wird eben diesem Ziel untergeordnet. Da klatscht man halt bei allem mit, was Geld bringt.
Dieser DFB will weiterhin ernst genommen werden?
Wozu? Lieber reich und nicht ernstgenommen als nicht reich. Das ist schon lange das Prinzip im Fußball. Den Kindern drückt man halt irgendwelche bunten und diversen Broschüren in die Hand, wie lieb sich doch alle haben und wie toll man doch für die Gesellschaft ist und jetzt möge man bitte aufhören, das ernst zu nehmen, was da drinnen steht; jedenfalls das, was beim unbegrenzten Geldverdienen stören könnte.
Ich finde die Vergabe schon fast gut. Katar und Saudi-Arabien. Da kann nun wirklich keiner mehr so tun, als wüsste er nicht, wofür alle Beteiligten stehen. Anja-Tanja und Ingo isses halt egal, aber wenn der Hype nichtmehr zündet, dann tuts dem DFB vielleicht doch mal irgendwann weh......
Stimmt.
Na, da muss man ja fairerweise sagen:
Für nix hören und nix sehen sans halt zu früh ausgeschieden.....
