Ich finde, den Gräfer sollte man nicht dämonisieren.
Bemerkenswert finde ich seine Aussagen in der Abendzeitung:
"Wir wollen mit unseren Ideen etwas verändern. Wenn wir nicht gewählt werden, kann das Bündnis im Sinne einer Denkfabrik fortbestehen. Wir wollen auch die vermeintliche Gegenseite abholen und mit unseren Ideen überzeugen."
"Für mich ist der 17.6. fast der wichtigere Tag. Es ist Tag eins nach der Wahl. Der erste Tag, an dem man anfängt, die Gräben zuzuschütten und überlegt: Wie können wir gemeinsam für Sechzig durchstarten?"
Ich finde, dass das eine der sinnvollsten Aussagen ist, die einer der sich im Wahlkampf befindlichen Akteure getätigt haben.
Eines ist für mich völlig klar:
Egal, welche Seite gewinnt: Sie Siegerseite wird an ihrem Erfolg auf Dauer nur wenig Freude an ihrem Erfolg haben, wenn es ihr nicht gelingt, die Gegenseite zumindest ein Stück weit mit einzubinden. (Damit meine ich natürlich kein oberflächliches "Es müssen nur alle an einem Strang ziehen, dann wird alles gut.")
Herr Gräfer hat das offensichtlich verstanden.