Die Überhöhung des Begriffs des Rassismus, indem man diesen nur noch in schwerwiegensten Fällen anwenden darf, erschwert die tagtägliche Auseinandersetzung mit dem Begriff und der dahinter stehenden Haltung.
Es geht nicht um Überhöhung, sondern darum Wörter richtig zu benutzen. Rassismus ist laut Wikipedia "...eine Weltanschauung, nach der Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale oder negativer Fremdzuschreibungen, die übertrieben, naturalisiert oder stereotypisiert werden, als „Rasse“, „Volk“ oder „Ethnie“ kategorisiert und ausgegrenzt werden."
Tatsächlich steht da nichts von Ressentiment, was für mich aber irgendwie dazu gehört. Stattdessen aber von Ausgrenzung, was aber wohl Ressentiment voraussetzt, denn wieso sollte ich jemanden ausgrenzen wollen, ausser eben wenn ich seinesgleichen nicht mag?
Wenn mal jeder ehrlich ist, ertappt man sich selbst wahrscheinlich auch des öfteren bei Alltagsrassismus.
Wenn damit nur (negative oder positive, solche gibt es ja auch) Vorurteile und Stereotypen gemeint sind, einverstanden. Ich weiss nur nicht ob es hilfreich ist, da den Begriff "Alltagsrassismus" zu verwenden statt die obigen Begriffe. Aber das muss jeder selber wissen.
Was ist daran schlimm, solange man sich bewußt damit auseinandersetzt.
Und ja, daran wäre dann auch nichts Schlimmes.
Ich bin nur selber sehr vorsichtig mit all diesen Begriffen wie Rassismus, Antisemitismus usw., denn man kann damit eine Person der moralischen Verurteilung und gesellschaftlichen Ächtung preisgeben, ein solcher Vorwurf kann zum Verlust des Arbeitsplatzes führen usw. Und sogar bei Menschen, deren Meinung mir absolut zuwider ist, schrecke ich daher davor zurück diese Begriffe all zu schnell zu benutzen, denn eigentlich will ich keinem Menschen schaden. Nicht mal unbedingt einem Widerling. Am leichtesten tue ich mich noch bei reichen Stars. Roger Waters habe ich bspw. mal einen Antisemiten genannt. Aber wie gesagt, meine Heimschwelle bei solchen Begriffen ist generell doch recht groß. Für mich sind das schwere moralische Anschuldigungen, die klare Beweise voraussetzen.
Um auf OMG zurückzukommen: ich denke nicht, dass er etwas gegen Griechen hat und diese für nicht gut integriert hält. Die Frage hat aber offenbart, dass er, wie wir alle manchmal, in Klischees denkt. Einverstanden.