Wir haben uns schon ein halbes Jahr vorher immer wieder unregelmäßig getroffen, um alles generalstabsmäßig vorzubereiten.

Das Ziel war es, auf dem Landweg, am besten ausschließlich per Zug, nach Baku zu gelangen.

Zunächst war die Planung, nördlich des Schwarzen Meeres durch die Ukraine und Dagestan nach Aserbaidschan anzureisen, was wir aber wegen der Unruhen in Dagestan und wegen zusätzlicher Visa-Gebühren verwarfen.

Letztlich fuhren wir am Dienstag, 31. Mai 2011 um 7:30 Uhr morgens in München los nach Budapest, dort hatten wir 20 Minuten Zeit beim Umstieg. Dann gings weiter durch Ungarn nach Timisoara in Rumänien. Dort hatten wir am späteren Abend 50 Minuten Zeit beim Umstieg, mussten aber erstmalig im Ausland ein Ticket für alle vier Leute kaufen, was reibungslos gelang.

Dann gings mit dem Nachtzug nach Bukarest. Dort hatten wir von 8 Uhr bis 12:30 Uhr gut vier Stunden Aufenthalt. Wir haben uns ein bisserl in der Stadt umgesehen und sind dort einfach mal U-Bahn gefahren.

Dann gings am Mittag weiter mit einer 18 Stunden dauernden Zugfahrt nach Istanbul. Sehr eindrucksvoll war es, nachts die Grenze Bulgarien-Türkei zu überqueren: Alle Reisenden müssen mitten in der Nacht ins Grenzhäusschen und sich dort ihren Pass abstempeln lassen. Das ist man heutzutage in Europa gar nicht mehr gewohnt.

Istanbul erreichten wir nach gut 50 Stunden bzw. zwei Tagen. Dort hatten wir acht Stunden Aufenthalt, machten eine Hafenrundfahrt mit dem Schiff und schauten uns ein paar Sehenswürdigkeiten (u.a. die "Blaue Moschee") an.

Am Abend um 18 Uhr ging es weiter mit einer Busfahrt nach Tiflis in Georgien. Diese dauerte genau 27 Stunden. Zwischendrin macht man Rast an Raststätten der Buslinienfirma oder an Gaststätten am Schwarzen Meer. An der Grenze Türkei-Georgien muss man ebenfalls zu Fuß eine Stunde lang durch die Grenzabfertigung.

In Tiflis nahmen wir uns dann von Freitag auf Samstag ein Hotel. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Taxi durch Tiflis zum Bahnhof, um zu checken, wann der einzige Zug des Tages nach Baku geht. Dies war um 16 Uhr der Fall. Wir mussten noch schnell Proviant und Tickets kaufen. Danach fuhren wir 18 Stunden lang mit dem Zug nach Baku, welches wir am Sonntagmorgen gegen 9:30 Uhr nach genau 5 Tagen Anreise erreichten. Für die Einreise nach Aserbaidschan benötigten wir das einzige Visum unserer Reise.

Ab Sonntag waren wir in Baku, am Dienstag, 7. Juni war das Länderspiel Aserbaidschan-Deutschland, in dem wir Manuel Neuer als Bayernsau beschimpften, nachdem wir uns nicht im Deutschland-Block aufhielten. Am Donnerstag flogen wir einem monatelang gebuchten Flugticket über Riga nach München zurück.