http://www.wochenanzeiger.de/article/133959.html
"In der Bezirksliga ist Schluss – Münchens Amateurfußball stagniert"
Ist das auch eine Folge von dem Gentrifidingsbumms? In Berlin, Hamburg, Köln spielen jedenfalls viel mehr Vereine im Amateurbereich "höherklassig".
stimmt doch so einfach nicht. es gab höherklassige vereine, die sich alle selber kaputtgemacht haben (srbija, großhadern u.a.)
auch ist es doch humbug, dass im umland so furchtbar viel mehr zuschauer sind. ob da jetzt 100 oder 150 sind ist egal! natürlich gibt es ausnahmen (sc gaißach z.b. oder olching oder geiselbullach oder eichstätt) ABER! bzl-obb am sonntag, kösching gg allach 110 zuschauer, woche davor bzl schwaben süd, in haunstetten 67(!!!) zuschauer, ll-südwest bobingen 110 zuschauer, garching und freising in der ll-südwest haben auch meist so um die 120-150. starnberg in der ll haben keine 100 zuschauer. bzl dachau 100, friedrichshofen (ingolstadt) hat auch selten dreistellige zuschauerzahlen. diese liste kannst du weiterführen bis sonstwohin. als ich kürzlich in gera war, waren 150 zuschauer in der oberliga thüringen.
es auf die zuschauer zu schieben oder auf´s umfeld ("leute fühlen sich gestört") ist zu leicht gemacht. gerade in städten hat man eine wahnsinns auswahl an spielern - man muss sich halt um die jugend kümmern, dann wird das auch was (siehe planegg z.b. und da sind auch mehr zuschauer, weil einfach eigene jungs schönen fussball spielen). es geht in der stadt und im direkten umkreis! aber wenn halt, wie zum beispiel bei 1880, am samstagnachmittag mehr leute in der wirtschaft hocken und sky schaun, als draußen am platz die eigene mannschaft zu unterstützen, sollte man sich hat gedanken machen...
Danke, das wollte ich auch grad schreiben. Klar hast im Speckgürtel optimale Bedingungen (man denke nur an Heimstetten, Ismaning, Unterföhring, Kirchheim, Aschheim, Baldham, Ebersberg, Dornach...), aber so richtig viele Zuschauer haben die doch auch nicht. 100 - 150 Leute kommen da, wobei es auch mal unter 100 sind (wie in Aschheim) und selten über 200 (wie neulich beim Spiel Ebersberg-Baldham).
Hier eine schöne Übersicht über die "Zuschauermagneten" in den höherklassigen Amateurligen:
http://www.fupa.net/liga/bayernliga-sued-1804/zuschauer.html
http://www.fupa.net/liga/landesliga-suedost-1820/zuschauer.html
http://www.fupa.net/liga/bezirksliga-oberbayern-sued-1799/zuschauer.html
http://www.fupa.net/liga/bezirksliga-oberbayern-ost-1798/zuschauer.html
http://www.fupa.net/liga/bezirksliga-oberbayern-nord-1797/zuschauer.html
Sonthofen, Eichstätt, Kirchanschöring, Gaissach, Töging, Erlbach...das ist alles richtig "Land" und kein "Umland". Halbergmoos ist da eher die Ausnahme. Wobei die 150 im Schnitt jetzt auch nicht der Hit sind.
Und aus dem eigenen Verein weiß ich, dass man kein Spiel am Samstag Nachmittag ansetzten sollte, da zu dem Zeitpunkt Bundesliga läuft und diese von Haus aus wichtiger ist als die Spiele des lokalen Vereins.
und pasing hat mehr zuschauer als planegg? schwer zu glauben. Und wann hat gaißach nur 50 zuschauer gehabt? war das ein spiel am mittwoch morgen um 3uhr? die hatten z.b. letzte kreisliga saison im derby gegen lenggries rund 1000zuschauer, und auch geiselbullach hatte in der kreisliga im derby gegen gröbenzell vorletzte saison irgendwas über 1000 zuschauer und letzte bzl-saison knapp 1500 zuschauer gegen olching. es ist also durchaus möglich.
aber zurück zum thema: mag mir irgendwer erzählen, dass der zuschauerschnitt eine aussage über irgendwas gibt? oder dass das finanziell irgendwas ändert? da ist doch auch nur wichtig, wer woher wieviel kohle reinschaufelt. oder glaubt irgendwer, dass z.b. garching die truppe von den 120 zuschauern bezahlt? oder besser noch pullach? natürlich kann man da jetzt auch jeden anderen verein hernehmen. Und selbst wenn doppelt soviele da wären wäre das kaum ein unterschied, 120 oder 200 zuschauer bei 6euro eintritt - also 720euro oder 1200euro. klingt viel, aber davon zahle ich keine mannschaft. oder glaubt wirklich irgendwer noch das märchen, dass irgendwo einer für ein gulasch und ein bier spielt? bei den "topmannschaften" (auch in der a-klasse) nicht.das ist einfach so.
Hast du eine Idee, warum es in Berlin, Hamburg, Köln anders ist als in München? Dort spielen viel mehr Stadtvereine "höherklassig". Liegt das tatsächlich nur an der von dir beschriebenen Unfähigkeit der Münchner Vereine?
Köln: nur ein "großer" Verein in der Stadt - hier sind es ja mit den Roten und uns schon mal zwei. Viktoria hat außerdem einen in der Hinterhand, der Geld reinpumpt; ist der weg, kannste den Verein auch abschreiben. Erinnert ein wenig an die Fortuna unter Schäng Löring.
Hamburg: ist ein eigenes Bundesland, da ist man schneller höherklassig. Die haben ja auch im Stadtgebiet eine 5. Liga, oder?
Berlin: Siehe Hamburg und zudem auch dreimal so groß wie München.
Die 5. Liga in HH umfasst auch das Umland mit dem kompletten Kreis Pinneberg (http://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Fu%C3%9Fball-Verband. 10 von 18 Vereinen in der Oberliga Hamburg sind aus Hamburg selbst.
In Berlin ist das Äquivalent zur hiesigen Landesliga (6. Liga) die Berlin-Liga (http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Liga). Logischerweise 18 von 18 Vereinen aus dem Stadtgebiet. Berlin hat 3,5 und München 1,5 Mio Einwohner. München aber keinen einzigen Landesligisten mehr.
Früher gab´s eine ganze Reihe davon. Mit Wacker, TSV Großhadern und Türk Gücü einst drei Bayernligisten, mit 1860 vier, die aus München kamen. Die Bayernliga war zu der Zeit sogar noch 3. Liga.
Dass jedenfalls kein Münchner Verein mehr über die Bezirksliga rausschnuppern kann, ist schon auffällig.
Köln: nur ein "großer" Verein in der Stadt - hier sind es ja mit den Roten und uns schon mal zwei. Viktoria hat außerdem einen in der Hinterhand, der Geld reinpumpt; ist der weg, kannste den Verein auch abschreiben. Erinnert ein wenig an die Fortuna unter Schäng Löring.
Hamburg: ist ein eigenes Bundesland, da ist man schneller höherklassig. Die haben ja auch im Stadtgebiet eine 5. Liga, oder?
Berlin: Siehe Hamburg und zudem auch dreimal so groß wie München.
Die Bayernliga war halt interessanter wie 60 drin war, da konnte sich ein Sponsor von einem Verein wie zB Lohof sicher sein auch wahrgenommen zu werden. Heute würde das keinen Menschen interessieren, zumindest würde der nicht so oft in den Zeitungen genannt werden.
lohhof hat EINEN geldgeber gehabt, als der nicht mehr wollte, war´s vorbei. die haben ja sogar noch einige jahre regionalliga gespielt. hat nur kaum jemanden gejuckt. dafür waren vor ein paar wochen im kreisliga-dergy gegen inhauser moos 250 leute da.
die haben ja sogar noch einige jahre regionalliga gespielt. hat nur kaum jemanden gejuckt.
...hab ich mir damals einmal in der RL angeschaut, als mir furchtbar langweilig war. Gegner war Darmstadt 98, damals trainiert von Eckhart Krautzun, bei Lohof war glaub ich der Toni Plattner auf der Trainerbank gesessen.
Darmstadt hat 4:1 oder 4:2 gewonnen (mit einem Hattrick eines Darmstädters) und rund 300 Zuschauer dürfte das interessiert haben. Ziemlich traurige Veranstaltung.
Deswegen darf ich den alten Bayernliga-Hit zitieren: "SV Lohof - leck uns doch am Arsch" 
ich kann mich an einen skiurlaub in meribel erinnern, das muss 1993 an ostern gewesen sein, wöhrend dem ein unglaublich wichtiges spiel in lohhof stattfand. da es keine handtelefone, internet oder sonstiges gab, habe ich bei den eltern von meinem freund philipp angerufen, der sich das spiel im stadion angeschaut hat, und sie gebeten, ihm auszurichten, dass er mich unter der telefonnummer eines bezahltelefons (das war damals schon extrem fortschrittlich, dass man sich da anrufen lassen konnte) anrufen soll, wenn er wieder heimkommt.
ich schreibe bewusst bezahltelefon, weil es keine zelle war. es fing in jener nacht furchtbar an zu schneien und war bitterlich kalt. ausserdem ging philipp nach dem spiel noch einen saufen und rief erst gegen ca. 1h morgens an. das ergebnis, was er mir mitteilte, habe ich leider vergessen, aber ich fand es vollkommen logisch das alles zu tun.
geschichten aus einer zeit, als der sv lohhof der hauptrivale um den aufstieg war...
Mir warn jung, mir warn dumm, aber lustig warn ma aa... 
sehr, sehr geil 
Ich denke schon, dass wir im Stadtgebiet massiv schlechtere strukturelle Bedingungen haben, als im Speckgürtel oder auf dem Land. Wir haben halt einen drastischen Bevölkerungszuwachs, immer mehr Druck auf die wenigen vorhandenen Flächen. Wenn ich in meinem Verein 50 Spieler und mehr gleichzeitig auf einem Platz trainieren seh, ist klar, dass darunter die Qualität leiden muß.
Zudem haben wir halt keine klare räumliche Zuordnung von Sponsoren, d.h. auch keinen Druck auf diese. Ein Grünwalder Betrieb sponsert normalerweise Grünwald. Das gilt auch in Planegg, Heimstetten oder Unterföhring (usw...) und noch drastischer auf dem platten Land. In München traut sich doch gar keiner sponsern, weil er sonst noch von 5 anderen Vereinen beschossen wird, die er auch noch unterstützen soll. Also macht er lieber gar nix. Zuschauer spielen für die direkte Finanzierung keine Rolle - die sind eher noch ein Argument bei der Sponsorenakquise. Sonst nix.
Für den Jugendbereich gilt das strukturelle Thema genauso. Wenn Du mit 4 Großfeldteams gleichzeitig auf einem Platz trainierst, kannst Du im Grunde kaum vernünftig trainieren. Das ist dann eher Bewegungstherapie. Eine Lösung gibts leider nicht - es werden immer noch mehr Kinder bei immer weniger Flächen.
Beispiel Planegg: Da fahren viele Münchner ihre Kinder raus, damit die gscheit trainieren können...
Vor diesem Hintergrund ist Kreisliga sicherlich die beste Option, die auch mit einer guten Jugendarbeit aus eigener Kraft und ohne "Zukäufe" zu stemmen ist. Alles andere wär glücklicher Zufall!