Die Huns sind also draußen (Forum)

Celtic*, Thursday, 05.07.2012, 17:43 (vor 4572 Tagen)

Aus der Scottish Premier League. Mit "überwältigender Mehrheit" der anderen SPL-Clubs ausgeschlossen. Mich würde brennend interessieren, wer sich nicht für den Ausschluss ausgesprochen hat. Eine "Überraschung" würde mich nicht überraschen.

Jedenfalls ist es jetzt noch interessant, ob die Huns in der First oder in der Third Division spielen.

Irgendwie fehlt was. Vielleicht bringt ja der Cup ein Old Firm Derby, das aber auch keins ist.

Schade. Sogar ich als Celtic-Fan habe gehofft, dass es nicht ganz so schlimm wird. 20 Minuspunkte und ein Transferverbot z.B. wäre sportlich zwar auch schlimm gewesen, aber vielleicht nicht so langwierig.

Die Huns sind also draußen

hjs oldfirmkenner, Thursday, 05.07.2012, 17:48 (vor 4572 Tagen) @ Celtic*

Mit Sicherheit hat Celtic für die Huns gestimmt.
Die zwei Vereine sind sich ja unterhalb der nach außen gezeigten Feinschaft sehr freundschaftlich verbunden.

Das hat ja auch wirtschaftliche Gründe.

Celtic*, Thursday, 05.07.2012, 17:57 (vor 4572 Tagen) @ hjs oldfirmkenner

Vielleicht wars ja auch nur eine Enthaltung, damit man sich nicht selber so unbeliebt macht wie die Huns. Die sind nämlich eher unbeliebt, egal wo sie auftreten. Der Anhang jedenfalls.

self-destruction .. Scotland....self-destruction ...

IScotlandF, Friday, 06.07.2012, 10:33 (vor 4571 Tagen) @ Celtic*

... a boríng football league wird noch boringer, selber schuld...

Rangers FC - The Truth

Glaswegian, Saturday, 07.07.2012, 21:02 (vor 4570 Tagen) @ IScotlandF

Glasgow Rangers Insolvenz - Ein Status quo.

In der deutschen Presse wird vermeldet, dass die Glasgow Rangers in Insolvenz gegangen sind, aufgelöst und neu gegründet wurden, sowie aufgrund von über €160m Schulden in die 4. Liga müssen.

Faktisch ist daran vieles falsch:

In GB gibt es eine Dualität zwischen Fußballverein und Betreiberfirma. Der Verein Rangers FC wurde 1872 gegründet und aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit 1899 die Betreiberfirma The Rangers Football Club plc ins Leben gerufen. Jene wurde im letzten Jahr vom damaligen Besitzer Craig Whyte (er kaufte den Verein erst im Frühjahr 2011) an die Wand gefahren.

Der offizielle Insolvenzbericht liegt entweder diesem Post bei oder Sie können ihn hier herunterladen:
http://www.rangers.co.uk/staticFiles/fe/a8/0,,5~174334,00.pdf

Was tat Craig Whyte?

Craig Whyte hatte die Rangers im Mai 2011 für £1 vom Vorgänger Sir David Murray erworben und hielt somit rund 85% der Anteile.

Zum damaligen Zeitpunkt drückten die Rangers eine Bankschuld von rund £20m, welche zu diesem Zeitpunkt bei der Lloyds Banking Group lag. Lloyds machte dem Vorbesitzer Sir David Murray Druck, da dessen Stahlimperium im Nachklang der Finanzskrise tief in die roten Zahlen rutschte. Die Rangers waren eines der wenigen Bestandteile dieses Imperiums, welches man schnell zu Geld machen konnte. Die Bankschuld versprach Whyte zu tilgen, so dass die Rangers-Fans eigentlich sehr optimistisch in die Zukunft schauen konnten. Sicher gab es auch damals schon Gerüchte um die Person Craig Whyte, aber das ist bei Geschäftsleuten dieser Größenordnung ja auch alles andere als ungewöhnlich. Nachher ist man immer schlauer.

Craig Whyte tilgte diese Bankschulden auch, allerdings nicht mit seinem eigenen Geld. Er trat Einnahmen aus Kartenverkäufen für die nächsten 4 Jahre an die Finanzierungsgesellschaft Ticketus ab, welche Whyte eine Summe von rund £26m vorstreckten. Damit bezahlte Whyte die Schulden und sorgte dafür, daß der Verein zunächst am Laufen blieb. Das dies kein legales Vorgehen von Whyte wie auch von Ticketus war – welche Whyte's Finanzierungsplan nicht kannten, sei zunächst dahingestellt. Ticketus' Forderungen an die Rangers belaufen sich auf besagte £26m, welche sie mitlerweile aber von Whyte verlangen und rechtliche Schritte eingeleitet haben.

Aber damit nicht genug, zahlte Whyte ab dem Tag der Übernahme keinerlei Steuerabgaben (VAT / PAYE) der Rangers mehr. Mit der Zeit kamen all diese Dinge mehr und mehr ans Tageslicht und so kam im Februar 2012 was kommen mußte. Die britische Steuerbehörde Her Majesty's Revenue and Customs (HMRC) forderte die ausstehende Summe ein und da Whyte (Rangers) nicht zahlen konnte/wollte, reichte er die Insolvenzunterlagen ein.

Bei der Insolvenz ging es ausschließlich um die in seiner Amtszeit aufgelaufenen Steuerschulden von £9-15m. Mehr nicht. Alle anderen Verbindlichkeiten sind lang- oder mittelfristig, wie sie bei Clubs absolut üblich sind und zum normalen Ablauf gehören.

Wie dem offiziellen Insolvenzbericht (mit Aufstellung der Gläubiger) zu entnehmen ist, beliefen sich die Gesamtschulden am Tag der Insolvenz auf rund £55m.

Woher stammen dann die in der Presse verbreiteten €160m bis €170m?

Aus der Phantasie. Es gibt sie schlicht nicht. Pessimisten würden sagen, es gibt sie noch nicht.

Ab dem Jahre 2000 herum, haben die Rangers (damals unter dem nicht weniger gefährlichen Besitzer Sir David Murray), wie viele andere britische Unternehmen auch, die sogenannten Employee Benefit Trusts (EBT) benutzt, um auf damals legalem Weg die Spieler mit Bonuszahlungen zu versorgen. 2010/11 herum hat die britische Steuerbehörde dies für illegal erklären lassen und sofort damit begonnen, Unternehmen durchzuchecken, ob diese EBTs quasi als Gehaltsoptionen benutzt haben, die dann sozusagen an der britischen Einkommenssteuer vorbeigeschleust wurden. Man wählte die Rangers als prominentes Opfer aus und es gab eben solche Zahlungen zwischen ca. 2001 und 2006, deren Legalität heute in Zweifel gezogen wird. Die immer wieder gerne kolportierten Horrorzahlen betreffen das absolute Worst Case Szenario, welches eintreten könnte, sollte die Steuerbehörde damit durchkommen und alles, aber auch wirklich alles zu unseren Ungunsten ausfallen. Das wären ca. £75m. Und das Wort „could“, welches in der britischen Presse meist vor diese hohen Zahlen gesetzt wurde, wird halt immer wieder auch mal gerne „vergessen“. Da dies auch von solch renomierten Institutionen wie der BBC getan wird, hat es die deutsche Presse verständlicherweise ohne weitere Recherche übernommen. Hierzu gibt es aber überhaupt noch keine abschließenden Urteile, da es so leicht ja auch nicht ist, etwas im Nachhinein für komplett illegal zu erklären, was es zum damaligen Zeitpunkt definitiv nicht war.

Es gibt bereits unzählige weitere Untersuchungen des HMRC in GB, denn hunderte Unternehmen, Banken, Fußballvereine (viele Clubs der englischen Premier League) haben sich der gleichen EBTs bedient. Damals wie gesagt ruhigen Gewissens.

Eine sehr komplizierte Auseinandersetzung, die aber mit der Insolvenz der Rangers überhaupt nichts zu tun! Hier gelten die o.a. £55m, wie eben auch dem Insolvenzbericht zu entnehmen.

Dieses nur als zwischenzeitliche Erklärung zu den derart unterschiedlich kolportierten Zahlen.

Wie ging es weiter?

Die Insolvenzverwalter Duff & Phelps übernahmen und im Juni schlug eine Gläubigerverhandlung fehl. Die britische Steuerbehörde (HMRC) stimmt kategorisch gegen solche Verfahren. Daraufhin wurde die Liquidation der Betreiberfirma beschlossen, nachdem alle Anteile, der Besitz, die Beschäftigten etc. an die neue Betreiberfirma Sevco Scotland übertragen wurden. Der Fußballklub an sich bleibt davon unbetroffen. Sprich, der Rangers Football Club, so wie wir ihn alle mit seiner 140-jährigen Geschichte in Deutschland kennen, bleibt davon unberührt!

Die Mitgliedschaft in der obersten schottischen Spielklasse (Scottish Premier League - SPL) und dem Verband (Scottish Football Association - SFA) hat die Betreiberfirma inne. Da die alte aufgelöst wird, muss die neue einen Antrag auf Mitgliedschaft stellen. Dieser Antrag wurde am 04.07.12 von 10 Vereinen abgelehnt. Kilmarnock enthielt sich, die Rangers stimmten dafür.

Nun fragt man sich natürlich, wie es dazu kommen kann, dass so etwas die Mitkonkurrenten entscheiden? Ja, das ist eben Schottland. Ein wunderschönes Land, aber im Fußball über viele Jahrzehnte vom tiefen Hass geprägt, der weit über die Rivalität zwischen Rangers und Celtic hinausgeht. Und was die Verbände angeht, so erscheinen da italienische Verbände in keinem schlechteren Licht.

In Deutschland würden überwiegend Regeln und Statuten so eine Situation von selbst klären. Wie es sich gehört. Und dann hat man mit dem zu leben, was die Statuten hergeben. Schließlich hat man die vorher ja auch irgendwann einmal akzeptiert. Nicht so in Schottland. Da gibt es so etwas einfach nicht. Die Verbände hatten sprichwörtlich die Hosen gestrichen voll und kniffen vor einer Entscheidung, was ganz einfach ihre Verantwortung gewesen wäre. Was zunächst noch wie ein Scherz klang, wurde schnell bittere Realität.

So sollten also die amtierenden Vorstandsmitglieder der SPL über die Mitgliedschaft der Rangers abstimmen, gaben dieses Votum dann aber schnell mit der Begründung ab, daß diese Entscheidung nicht von ihnen allein (6 Abgeordnete der 12 SPL-Vereine) getroffen werden könne. Man einigte sich schnell darauf, daß alle 12 Vereine abzustimmen hätten.
Eine Hetzjagd ist ein Witz, gegen das, was dann folgte. Die Clubs sahen plötzlich die Möglichkeit sich ein größeres Stück vom Kuchen holen zu können. Einen Rang näher an einem eventuellen Startplatz für einen europäischen Wettbewerb, mehr TV-Gelder, mehr Sponsorengelder, mehr Geld durch einen höheren Platz bei Saisonschluß etc.. Voller Freude und sich natürlich sicher, wie sie abstimmen würden, ließen die Clubs gar die eigenen Fans abstimmen. Diesen Spass wollten sich die Clubs nicht entgehen lassen. Den Fans ging es gar nicht so sehr ums Geld, als vielmehr um die blanke Schadenfreude und jahrzehntelang angestaute Frustration. Die Ergebnisse waren klar, forderten alle Fans ihre jeweiligen Clubs auf mit „Nein“ zu stimmen – unter der Androhung, sollten die Vereine dagegen stimmen, würden sie ihren Verein boykotieren. Verkaufen konnte man das natürlich nicht mit „Geldgier“ und „blankem Hass“, sondern versteckte das hinter dem neuen Lieblingsbegriff „aus Gründen der sportlichen Integrität“.
Man stelle sich nur mal vor, der FC Bayern würde sich in einer ähnlichen Lage befinden und DFB/DFL würden in einem Anfall von Demokratie die Vereine befragen, die wiederum ihre Fans abstimmen lassen würden. Das Ergebnis dürfte bekannt sein. Eine derartige Entscheidungsfindung ist ein Skandal! So etwas gehört durch Statuten geregelt und nicht nach Sympathie und persönlichen Interessen entschieden.
Was in Schottland SFA, SPL, Clubs etc. abziehen, ist in etwa so, also bestrafe man die Costa Concordia (also das Schiff!), ihre Köche, Stewards, Hostessen und die Passagiere dafür, dass das Schiff auf Grund gesetzt wurde. Wer Schuld hat und wer eigentlich hauptsächlich zur Verantwortung zu ziehen ist, ist denen völlig egal. Den Kapitänen der anderen Schiffe (also den Vorsitzenden aller anderen Clubs) der Costa Linie geht es nur darum, dass die Costa Concordia schön auf Grund hängen bleibt und vorzugsweise nicht wieder fährt. Denn so bekommen sie die ganzen Passagiere, Einnahmen und mediale Aufmerksamkeit. Und das versteht man dann als ehrliche und objektive Entscheidungsfindung. Darauf muss man erst einmal kommen.

Dies wird auch deutlich, wenn man sieht, wie ungleich die Strafen bisher verteilt wurden.

Rangers:
- 10 Punkte abgezogen (normal bei Insolvenz).
- £160.000,- Geldstrafe (normal bei Insolvenz).
- Verlust des aktuellen CL-Platzes und 3 Jahre Ausschluss für europäische Wettbewerbe (Eine Regel der UEFA, da jeder „Club“ mindestens 3 Jahre Mitglied im Verband sein muß. Die Dualität zwischen Verein und Betreiberfirma wirkt sich hier negativ bei einer Regel aus, die primär gegen Ölmagnaten und frisch von jenen ins Leben gerufen Vereine abzielt, um so die Attraktivität der z.B. Champions League nicht zu unterwandern.)
- Liquidation der Betreibergesellschaft.
- Zwangsabstieg in 2., 3. oder 4. Liga (Da die Mitgliedsvereine der SPL ja „Nein“ gestimmt haben.)

- 1 Jahr Transferembargo (Ein Plan der SFA, der allerdings nicht mit deren Statuten vereinbar ist und bereits richterlich abgelehnt wurde, wenngleich noch nicht vom Tisch ist).

- Verlust des nahezu kompletten Profikaders (lt. Trainer McCoist über 20 Spieler – es gibt derzeit keine 8 Vollprofis mehr). Die Spieler konnten durch die Auflösung der Gesellschaft ohne Ablöse gehen, einige taten dies (nicht zuletzt auf Anraten ihrer Agenten – bessere Deals für vertragslose Spieler).
- Entgangene Transfersummen durch die Abgänge der Spieler ca. £25m bis £30m.
- Kaum abzusehender Imageschaden.

Der eigentliche Verursacher Craig Whyte:
£200.000,- Geldstrafe, die er eh nicht zahlen wird und er darf nie wieder einen Posten im schottischen Fußball ausüben. Das wird ihn im sicheren Monaco nicht wirklich erzittern lassen.

Der Verein an sich hat wie beschrieben weder Kenntnis von Whytes Aktivitäten gehabt, noch konnte irgendjemand von Vereinsseite aktiv etwas dagegen tun. Dennoch ist es der Verein, der für Whytes Missetaten zur Rechenschaft gezogen werden soll. Aus Gründen der „sportlichen Integrität“, wohlgemerkt.

Zwischenzeitlich waren die Clubs aber zumindest wieder etwas zur Besinnung gekommen und
beschäftigten sich mehr und mehr mit der Realität. Was würde es also wirklich bedeuten, würden
die Rangers aus der SPL ausscheiden? Und plötzlich erschien alles in einem ganz anderen Licht.
Die SPL-Clubs hatten in ihrem Rausch nämlich völlig vergessen, dass der Kuchen, den es zukünftig zu verteilen gilt, deutlich kleiner wird. Der TV-Deal wird neu verhandelt, Sponsoren kürzen ihre Zahlungen oder steigen komplett aus, die Rangers fallen als Zuschauermagnet für die eigenen Heimspiele ebenso weg, wie die 5 bis 15.000 Fans, die ihnen stets folgen. Und dann nützen auch keine größeren Kuchenstücke etwas, wenn aus dem Kuchen ein Plätzchen wird. Das haben sie jedoch erst die letzten Tage verstanden, aber da war es bereits zu spät. In Deutschland hätte man nach Statuten verfahren. So, wie es sein muss. Für alle gleich. In Schottland lässt man die Gegner nach Sympathie abstimmen. Und das bedeutet Hass und Neid. Genannt „Sportliche Integrität“.
Einen Tag vor der Abstimmung ging den Club-Verantwortlichen sprichwörtlich der Allerwerteste auf Grundeis und man traf sich noch einmal zu einem Meeting. Man hatte ja erkannt, was es wirklich bedeuten würde. Nur hatten bereits 8 Clubs in öffentlichen Statements verkündet, wie sich ihre Fans entschieden hatten und das man selbstverständlich mit „Nein“ stimmen würde. Die Fans drohten mit Boykott der eigenen Spiele, sollten sich die Club-Verantwortlichen doch noch anders entscheiden. So blieb es bei einem „Nein“.

Der nächste Schritt:

Die Rangers haben daraufhin die Mitgliedschaft in der nächsten Instanz beantragt, der Scottish Football League (SFL), welche die Ligen 2 bis 4 (Division 1 - 3) betreut.

Es ist mittlerweile längst der Wunsch des Rangers-Anhangs (!), freiwillig in der 4. schottischen Liga (Division 3) neu zu starten, nicht zuletzt um damit auch ihre Mißbilligung gegenüber der SFA und SPL zum Ausdruck zu bringen, welche dem Verein zu keiner Zeit geholfen haben und stets nach neuen Strafen und Sanktionen riefen. Von der Entscheidungsfindung durch Abstimmung ganz zu schweigen. Denn letztlich wurde der Klub Opfer eines elitären Betrügers und hat sich sportlich nichts zu Schulden kommen lassen, was in der schottischen Presse gänzlich missachtet wird. Die SFA und SPL dürfte damit in arge Geldnot geraten, denn es werden ihnen (nach eigenen Angaben) ca. £16m an TV-Geldern entgehen, von den Einnahmen der Vereine, welche die Rangers zu Gast hatten, ganz abgesehen. Schon jetzt machen sie Druck auf die SFL, damit diese die Rangers nicht in der 4., sondern "nur" in der 2. Liga einsetzen, damit "der Fußball in Schottland nicht vor die Hunde geht". Das ist schon fast peinlich, denn gleichzeitig wird vermerkt, daß die großen TV-Geldgeber der SPL eine Schonfrist für ein Jahr ohne Rangers einräumen würden. Man hat also seitens der SPL & SFA herrschaftlich entschieden, die Rangers absteigen zu lassen, dabei aber gleich der SFL den Schwarzen Peter zugeschoben und die Konsequenzen prophezeit, wenn man sich den Vorgaben der SPL/SFA nicht fügt. Hier ist anzumerken, daß die SPL von den „größeren“ Klubs in Schottland aus rein kommerziellen Gründen ins Leben gerufen wurde und so eine Großteil der Sponsorengelder für sich veranschlagt, während die restlichen 30 Vereine der SFL mit einer jährlichen Summe von £2m abgespeist werden. Die Freude über derlei Gebaren der „großen“ Vereine und des Verbandes ist dementsprechend verhalten.

Die Rangers-Fans (groß angelegte Umfragen unter Jahreskarteninhabern und Mitgliedern mit einem Zuspruch von 80%), wie auch Trainer McCoist selbst, wollen also in die 4. Liga. Was will man zudem auch machen, wenn der Club keine Spieler mehr hat. Und angeblich soll es doch auch im Interesse der – Achtung, hier haben wir sie wieder – sportlichen Integrität sein.

Davon aber wollen jetzt weder SFA und SPL, noch die SPL-Clubs mehr etwas wissen. Die wollen die Rangers in die 2. Liga bekommen und möglichst schnell wieder in die SPL, allerdings mit Sanktionen wie Punktabzüge, Transferembargo etc. für weitere Jahre, um sie als ungefährlichen, weil zahnlosen Bären, aber eben Beschaffer von Sponsoren- und TV-Geldern, nutzen zu können. Alles natürlich im Namen der – man beachte – sportlichen Integrität. Versteht sich doch. Aber wer würde daran auch nur im Geringsten zweifeln wollen.

Die SFL stimmt ab:

Am Freitag, den 13.07.12 wird nun die Scottish Football League (SFL) darüber entscheiden, ob die Rangers in der 2., 3. oder 4. Liga weitermachen werden. Und sie ahnen es schon, die SFL überlässt die Entscheidung ebenfalls den Clubs. Oder deren Fans? Wir werden es sehen.

Fast schon pervers ist es jedoch, wie die kleinen Clubs der 2., 3. und 4. Liga (alle stimmen gemeinsam ab) nun aber von den großen Verbänden unter Druck gesetzt werden, die Rangers doch aber bitte nur in die 2. Liga zu stecken. Denen und den SPL-Clubs, die alle nicht schnell genug damit bei der Hand sein konnten, die Rangers aus Gründen der sportlichen Integrität in die 4. Liga zu schicken, wollen dies nun, wo es plötzlich nur noch um das eigene Geld geht, um jeden Preis verhindern, während es die Rangers selbst durchaus bevorzugen. Verkehrte Welt? Nein, nur Fußball im heutigen Schottland. Und um das zu erreichen, werden die kleinen Clubs auch massiv unter Druck gesetzt, wie dieses jüngste Statement des Cowdenbeath FC zeigt.
http://www.cowdenbeathfc.com/index.php?act=viewNews&id=1075

Wer ist Täter, wer ist Opfer?

Täter ist ganz sicher Craig Whyte. Sind die Rangers deswegen ein reines Opfer? Nein, das sicher nicht. Natürlich sind sie eiskalt betrogen worden, aber dennoch muss man sich einfach die Schuld dafür geben, es nicht rechtzeitiger erkannt zu haben. Das ist zwar bei den Mehrheitsverhältnissen nicht ganz leicht gewesen, aber dennoch muss auch der Club zu seiner Verantwortung stehen. Ob die Verteilung der Strafen so gerecht ist, soll jeder Interessierte für sich entscheiden.

Was die Verbände angeht, so ist es eigentlich nur noch ein Skandal. Ein Beispiel ist da auch das verhängte einjährige Transferembargo durch die SFA. Auch diese Strafe war in den Statuten überhaupt nicht vorgesehen. Die Rangers wurden durch die Insolvenz zurecht für die Verletzung einer Regel zur Verantwortung gezogen, allerdings mit einer Strafe bedacht, die es laut Verbandsstatuten einfach nicht gab. Aber wer hilft? Ein Protestmarsch mit über 10.000 Rangers-Fans war der Anfang und letztendlich gingen die Rangers vor ein ordentliches Gericht. Dieses benötigte nur wenige Minuten, um die Strafe für illegal zu erklären. Eine kalte Dusche! Nun kam aber die UEFA um die Ecke, die es nicht gerne sieht, wenn Vereine gegen die nationalen Verbände vor ordentliche Gerichte ziehen. Warum wohl nicht ...?

Es soll an dieser Stelle jedoch auch bitte kein falsches Bild entstehen. Die Rangers, die sicher auch Opfer sind, gehören bestraft! Ohne Wenn und Aber! Aber die Härte, sowie die Entscheidungsfindung und Vorgehensweise, ist nicht weniger verwerflich als das, was ein Craig Whyte getan hat. Denn letztendlich geht es allen nur ums Geld.

Die Position und Macht der schottischen Presse in dieser Tragödie lassen wir an dieser Stelle mal einfach außen vor. Man darf bei der dortigen Berichterstattung nicht vergessen, daß Schottland ein kleines Land ist und die überschaubare Anzahl an Berichterstattern teils Jahrzehnte lang auf solch einen Fall gewartet haben. Nicht selten kam eine lokale Bigotterie zutage, die ihresgleichen sucht. Eine Reporterlegende wie Jim Spence kolportiert den Fall der Rangers beispielsweise diametral entgegengesetzt zu dem seines Vereins, dem Dundee FC, dem es vor wenigen Jahren ähnlich erging. Selbst die BBC Scotland – deren Berichte von der BBC übernommen werden, welche wiederum als respektable Infomartionquelle dient – steht seit Amtsantritt Whytes mit dem Verein auf dem Kriegsfuß und hat ein ums andere Mal ihre unabhängige Berichterstattung links liegen gelassen, um sich in Qualität mit den Tabloids auf eine Stufe gestellt. Allein jegliche Nennung der Rangers in der schottischen Presse als „Newco Rangers“ oder „Rangers Newco“ zeigt, wie man mit der Situation des Vereins umzugehen sucht.

Fazit?

Dafür ist es zu früh. Sicher ist jedoch, dass am Ende alle verlieren werden. Die Rangers und der gesamte schottische Fußball. Das haben mittlerweile selbst die erkannt, die sich schon als die großen Sieger sahen. Bei den Fans des Celtic FC ist das zwar noch nicht ganz angekommen, aber da dauert es bekanntlich immer etwas länger. Ihre Schadenfreude wird sicher am längsten dauern und am schönsten sein, sehen sie sich doch quasi schon als Gewinner der nächsten 3 bis 4 Meistertitel. Ob es dann allerdings noch eine Meisterschaft, die ihres Namens wert ist, geben wird, steht auf einem anderen Blatt.

Am 13.07.12 geht es in die nächste Runde.

na und???

pankmuckl, Saturday, 07.07.2012, 22:45 (vor 4570 Tagen) @ Glaswegian

mir ham an scheich und der ist reich..........

heul ned

pankmuckl, Saturday, 07.07.2012, 22:47 (vor 4570 Tagen) @ pankmuckl

wir hatten unsern soundträck zum untergang in die 80`zger...

heul ned

ankmucklp, Saturday, 07.07.2012, 22:51 (vor 4570 Tagen) @ pankmuckl

wir haben die hammelliga jahrelang am leben gehalten.........

Die Huns sind also draußen

Sohn des Landes der Schweiz-Bezwinger !, Monday, 09.07.2012, 00:33 (vor 4569 Tagen) @ Celtic*

Soweit ich weiss, hat Kilmarnock sich enthalten. Alle anderen haben die Rangers abgesägt. Gut für die Viertligisten, die Rangers machen denen die Kasse voll, schlecht aber für die SPL. Ohne Old Firm weniger TV-Gelder. Aber ich bewundere die Konsequenz der Schotten, den Rangers keine Extrawurst zu braten ;-)

Rangers FC - The Truth

Fragesteller, Monday, 09.07.2012, 15:05 (vor 4568 Tagen) @ Glaswegian

Ich denke dieses subjektive und einseitige Pamplet sollte man mal aufheben
in 5 Jahren ersetzen wir dann den Vereins-, Liga- und sonstige Namen der handelnden Personen
mit dem TSV 1860 und wir haben die selbe Geschichte nochmal......

Nur gut, dass wir festgeregelte Statuten haben, die eine Abstimmung der Fans verhindert....

wobei ich noch nicht ganz sicher bin, wie diese auf Seiten der Loewenfans final aussehen wuerde....

sehnt man sich auch in 5 Jahre wieder den grossen Retter herbei ??

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