Celtic* (Forum)

Die Bayerische Armee seinerzeit in Riem, Wednesday, 25.01.2012, 23:57 (vor 4724 Tagen)

Wie wir einst als Bayerische Armee fast den Riemer Bahnhof eingenommen haben


Es war vor mehr als 25 Jahren, als ein Spezl bei sich daheim im Keller seinen Geburtstag gefeiert hat. Auf der gelegentliche Suche nach einer Toilette oder was ähnlichem stolpert man in so einem Haus über alles Mögliche. Da kommen dann 2 Bayerische Fahnen, ein Bobby-Helm (ein echter vom Gastgeber seiner Tante in England ihrem Cousin oder so) sowie Besen, Schaufeln usw. zum Vorschein. Diese Gerätschaften veranlassten uns Zigarettenbürscherl (so hat man uns damals genannt) sie sinnvoll einzusetzen und so wurde kurzerhand eine Bayerische Armee auf die Füße gestellt.

Der Ruf nach sofortigem Einsatz hallte durch die Kellerräume eines Einfamilienhauses in Riem. Irgendwas musste erobert werden! Man einigte sich rasch auf den Bahnhof, der Flughafen war zu weit weg und ein Einnahmeversuch wurde als aussichtslos eingestuft. Also machte sich eine motivierte Einheit auf den langen 5-Minuten-Marsch in Richtung Riemer Bahnhof, der damals noch mit einem ordentlichen Bahnhofshäuschen ausgestattet war.

Eine ordentliche Truppe von 12 - 16 Mann marschierte trotz aller „Links zwo“-Kommandos ohne Ansatz eines Gleichschritts immerhin in Zweierreihe mit zwei Bayerischen Fahnen (die große vorne, die kleinere hinten), etlichen Besen, Schaufeln und einem Spielzeuggewehr (alles ordentlich geschultert) sowie zwei Mass Bier, die durchgereicht wurden, Richtung Riemer Bahnhof.

Nachdem die Strecke von etwa 500 Metern ohne nennenswerte Zwischenfälle überwunden war, ging es nun um die Einnahme des Bahnhofhäuschen. Motiviert sahen wir unserem Kommandanten zu, wie er die Tür aufreißen wollte, aber gescheitert ist. Andere Kameraden sprangen ihm zur Seite, aber es war nichts zu machen. Es war zugesperrt.
Etwas anderes als ein geordneter Rückzug war nicht drin angesichts des verschlossenen Zielobjekts und des zur Neige gehenden Biervorrats und so machten wir uns auf den langen Weg nach Hause, d.h. zurück in den Keller des Einfamilienhauses.


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