Hallo, ich habe heute Mittag Tobias Lill per Facebook kontaktiert, er anwortete wie folgt:
"Herr Emmes hat mit mir stellvertretend für das Fanprojekt München gesprochen. Er hatte sich für seine Aussagen eng mit den für 1860 zuständigen Kollegen beraten. Er hat dies auch während des Telefonats mit mir getan. Herr Emmes agiert in diesem Text als Sprecher des ganzen Fanprojekts. Seine beiden auf den TSV spezialisierten Kollegen haben keine abweichende Meinung.
Im Übrigen war ich auch selbst mehrfach im Stadion, und ich halte die Aussage von Herrn Emmes von 30 bis 50 Rechtextremen im Block 132 sogar noch für eine vorsichtige. Auch die Löwen gegen Rechts sprechen ja nicht grundlos von bis zu 100 Neonazis.
Ich habe mehrfach das Stadion besucht und die Umtriebe bzw. das Gegröle dieser kleinen, aber aggressiven Minderheit – vor allem nach den Spielen – live mitbekommen. In der U-Bahn war mir da ehrlich gesagt Angst und Bang. So bin ich überhaupt erst auf die Idee gekommen, da mal einen Artikel zu schreiben."
Der Autor hat vom Fanprojekt ausgerechnet den Bayern-Experten des Fanprojekts gefragt, der nie bei Spielen von 1860 in der Arena ist und der, wie ich gehört habe, sogar nicht mal bei Spielen seines Vereins in der Arena dabei ist.
Ich halte es für journalistisch unsauber, nicht die Mitarbeiter des Fanprojekts befragt zu haben, die bei Spielen von 1860 in der Arena anwesend sind.
Die hätten nämlich sagen können, dass wir Nazis haben. Aber nicht so viele, wie die LFgR behaupten.
Klartext: Ja, wir haben ein Nazi-Problem, aber der Spiegel arbeitet journalistisch unsauber.
Im Endeffekt halte ich den Spiegel-Artikel für eine Folge dieses Ablaufes:
1. Der Fanrat bittet den 1860-Geschäftsführer bei einer Fanratssitzung mit Funktionären am 24.11. um ein öffentliches Statement gegen Nazis bei 1860.
2. Am 09.12. erscheint ein Interview mit dem Geschäftsführer zu diesem Thema in der Löwen-News.
3. Die Abendzeitung nimmt dies zum Anlass, am Mittwoch, 14.12. ebenfalls ein Interview mit dem GF zum Thema Nazis bei 1860 zu machen.
4. Dann kommt der Spiegel am 16.12. daher und arbeitet unsauber.