Fáilte go hAerfort Bhaile Átha Cliath (Forum)
(Welcome to Dublin Airport)
Es war der 2. Juni, als ich meine Irlandreise gebucht habe. Ja, das war der Vatertag, aber ich habe keinen Ausflug gemacht. Internet, wie schon öfter. Hinflug nach Dublin, Rückflug von Dublin. Mehr gab es nicht zu buchen, der Rest würde sich vor Ort ergeben. Internet, 75 mal vorsichtig geklickt. Okay, alles hat gepasst bis ich den Ausdruck der Bestätigungsmail durchgelesen habe. Zu meinem Entsetzen lese ich, dass ich nicht Juli sondern Juni gebucht habe. Ach du grüne Sch…, was jetzt? Umbuchen! Geht das? Ja, es geht, kostet aber bei Aer Lingus 35 Euro pro Flug. Aber was blieb mir übrig? Umgebucht und gut, dachte ich.
Kurz vor meiner Reise habe ich dann realisiert, dass sich bei der ganzen Umbucherei auch die Abflugzeiten geändert haben. Anstatt in der Früh hin und abends zurück war es plötzlich umgekehrt. Das hieß, dass ich um elf Uhr abends in Dublin ankomme und um 6 Uhr früh zum Rückflug da sein sollte. Wer Irland kennt weiß, dass dort an Wochentagen zwischen 23 und 8 Uhr die Gehsteige hochgeklappt sind. Aber egal, ich wollte am ersten Tag sowieso nach Downpatrick südlich von Belfast. Das einzige was stündlich (auch nachts) vom Dubliner Flughafen wegfährt ist der Bus nach Belfast.
Ich war also kurz nach elf Uhr abends in Dublin (am Flughafen). An Zimmersuchen war nicht zu denken, zumal das Tourismusbüro schon geschlossen war. Ich wollte auch nicht so schnell den Bus nach Belfast nehmen, weil der nur zwei Stunden braucht. Also habe ich beschlossen, den Bus um 3:20 Uhr zu nehmen. Der kommt um halb sechs in Belfast an, das geht. Zwei Stunden danach fährt ein anderer Bus nach Downpatrick weiter.
So, jetzt hatte ich also vier Stunden zu überbrücken. Ich habe die Fáilte Bar entdeckt, ein Pub im Flughafen, dass allerdings nur bis halb eins offen hatte. Gott sei Dank bei Bierpreisen von 5,50 Euro pro Pint! Danach habe ich eine 24-Stunden-Versorgungsstation gefunden. Dort gab es eine gewisse Basisversorgung. Kaffee aus dem Automaten, Mineralwasser, Sandwiches. Ungetoastet und entsprechend trocken, aber mitten in der Nacht werden die Ansprüche kleiner. Ein Rätselheft hatte ich auch dabei und sogar einen Kuli! Irgendwann war es dann doch soweit. Ich schlenderte zur Belfastbushaltestelle. Dort standen schon sechs Leute, die alle mit einem Flieger aus Ägypten mitten in der Nacht angekommen sind.
Die Busfahrt war angenehm ruhig und das gleichmäßige Brummen des Motors ließ mich für ein Stünderl pennen. Um halb sechs ist in Belfast noch nicht viel los. Aber immerhin war es hell und ich konnte ungestört einen Spaziergang machen, wo es sonst wurlt. Den legendären Crown Liquor Saloon, das berühmteste Belfaster Pub konnte ich zwar nicht besuchen, aber von außen bewundern (auch schön). Irgendwann war es dann halb 8 und ich saß im Bus nach Downpatrick, wo das Grab von St. Patrick liegt.
Natürlich war ich wieder zu früh da. Das Tourismusbüro macht erst um neun auf. Wart ma halt wieder. Eine halbe Stunde diesmal nur. Wenn man nicht übernachtig ist, gehts. Es hat dann aber wegen einer Verspätung der Zimmersuchdame nochmal eine Stunde länger gedauert. Bei meiner Unterkunft (schönes Pub mit B&B) bin ich gegen elf Uhr vormittags eingetroffen und habe mich erst einmal dem fehlenden Schlaf hingegeben.
(Fortsetzung folgt)