Guter Leserbeitrag im Loewenmagazin zur "ARGE-Revolution" (Forum)

Heidelberg, Wednesday, 21.03.2018, 08:10 (vor 2235 Tagen) @ Amafan

Sehr schön auch der Facebook-Eintrag der Userin "Vero Nefas" - Quelle: Facebook


Liebe ARGE-Vorstandschaft, liebe Mitglieder,

in den letzten Tagen geht es hier ja - nicht ganz zu Unrecht - heiß her. Ich gebe zu, dass ich mich bisher noch nicht allzu aktiv mit der ARGE oder ihrer eigentlichen Funktion befasst habe. Bis gestern. Da habe ich mir die „Mühe“ gemacht, die Satzung zu lesen. (Online findet man besagte Satzung von 2015, und die Chancen stehen daher ganz gut, dass sie auch aktuell ist.)

Dort steht:
Der Verein stellt sich insbesondere die folgenden Aufgaben:
1. Betreuung und Beratung der ihm angeschlossenen Fanclubs.
2. Unterstützt Aktionen gegen Rowdytum, Diskriminierung, Rassismus, Faschismus, Fremdenfeindlichkeit und Sexismus.
3. Zur Verwirklichung der Aufgaben ist der Verein bestrebt, qualifizierte Personen als ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen.
4. Die ARGE unterstützt den TSV München von 1860 e.V. zu jeder Zeit und in jeglicher der Sache dienlichen Form.

Und im selben Atemzug stellt sich mir die Frage: Wie genau sieht das denn eigentlich aus?

Zu Punkt 1. In wieweit das stattfindet, kann ich nicht beurteilen, da ich zwar einem Fanclub angehöre, dort aber keine organisatorischen Aufgaben innehabe.

Zu Punkt 2. Ich habe mich auf der Homepage der ARGE umgesehen. Viel Informationen über diese Unterstützung findet sich dort nicht. Generell ist die Seite ausbaufähig. Im Moment hat die ARGE nicht den besten Ruf. Die Tatsache, dass für den geneigten Fan bzw. Fanclub auch nicht wirklich ersichtlich ist, welchen Sinn eine Mitgliedschaft hat, scheint dazu nicht unwesentlich beizutragen. Mit vernünftiger Öffentlichkeitspolitik könnte man dem aber entgegenwirken. Heißt: Einfach mal ein bisschen mehr Inhalt in eure Internetpräsenz bringen und vielleicht wissen die Menschen dann auch, wofür ihr eigentlich da seid.

Zu Punkt 3. Gibt es da Beispiele?

Zu Punkt 4. Und allein da ist es schon bezeichnend, dass eben jener Punkt als letztes genannt wird, obwohl er doch eigentlich einen großen Stellenwert haben sollte: Die ARGE unterstützt den TSV München von 1860 e.V. zu jeder Zeit und in jeglicher der Sache dienlichen Form.

Jetzt mal ernsthaft: Ist es eine Unterstützung des Vereins, wenn man den Präsidenten angreift, wenn man sich offen gegen die Politik und den Weg des Vereins stellt (der abgesehen davon im Moment deutlich nachhaltiger und durchdachter ist, als er es die letzten Jahre je war) und konsequent durch eine „Politik der Nadelstiche“ versucht, Unfrieden zu sähen und einen Keil in die Fanlandschaft zu treiben? Meiner Meinung - und auch dem Inhalt der Satzung - nach ist es NICHT die Aufgabe der ARGE, Politik zu betreiben, es ist die Aufgabe der ARGE, den Zusammenhalt der Fans zu stärken und zu fördern, den Verein zu unterstützen und seinen Weg - sofern er vernünftig ist - mitzutragen.

Ihr jedoch wollt Politik machen. Nun gut, das will ich sogar zugestehen. Aber Warum? Und warum jetzt?

Wo war denn die ARGE letztes Jahr mit ihrem Unmut gegen den Kurs des Vereins, als Unsummen verschleudert und in den Wind geblasen wurden? Wo war denn die ARGE, als es darum ging, die alleinige Machtübernahme durch den Investor zu kritisieren - durch einen Mann wohlgemerkt, der nachweislich keine Ahnung von Fußball hat. Wo war denn die ARGE, als die absurde Personalpolitik der KGaA (und im selben Zug auch des Vereins, der sämtliche Entscheidungen abgenickt hat) uns in großem Maß der Lächerlichkeit preisgegeben hat? Wo war eure Empörung, eure Rechtschaffenheit, euer Widerstand? Wo war eure Unterstützung zum Wohle des Vereins?

Mit dem aktuellen Präsidium, dem Verwaltungsrat und der Geschäftsführung haben wir, sofern man das als Außenstehender beurteilen kann, endlich wieder Menschen an der Spitze, die sich nicht erpressen lassen wollen, die den Schuldenberg nicht vergrößern, sondern abbauen wollen, die sich aktiv für die Gewinnung neuer Sponsoren einsetzen und die versuchen aus den vorhandenen Mitteln das Bestmögliche zu machen.
Was genau kritisiert ihr daran? Wie kann ein vernünftiger Mensch kritisieren, dass der Verein sich nicht der Diktatur eines Investors zu unterwerfen will, die uns nachweislich in die 4. Liga gebracht hat. Trotz teurem Trainer - oder eher trotz teurer Trainer (Mehrzahl!) -, teurem Kader, massenhaft (sinnlos) investiertem Geld und daraus resultierenden Schulden auf denen der Verein bzw. die KGaA nun sitzen und von denen sie sehen können, wie sie sie wieder loswerden.
Wollt ihr euch weiterhin als Marionetten eines Mannes einspannen lassen, dem der Verein völlig egal ist?

Vielleicht habt ihr oder zumindest einige von euch es noch nicht begriffen. Es geht nicht darum, dass die Fanbasis des Vereins - und auch der Verein selbst - keinen Investor möchte, es geht nicht darum, dass man sich stur gegen Fremdkapital wehren möchte. Es geht auch nicht darum, dass man generell gegen ein vernünftiges Investment ist.
Es geht nur darum, dass man sich vom aktuellen Investor nicht mehr herumkommandieren lassen will, nicht mehr erpressen und seiner Rechte berauben lassen will, wie es in den letzten Jahren geschehen ist. Eben jenes Prinzip des „lasst ihn mal machen“ haben wir letzte Saison versucht. Das Ergebnis ist bekannt.
Mittlerweile sollte aber auch eigentlich jeder gemerkt haben, dass es mit Herrn Ismaik auf absehbare Zeit keine Einigung geben wird. Nicht, weil der Verein das nicht wollen würde (das wurde weiß Gott oft genug versucht), und auch nicht, weil er ein böser Mensch ist, sondern einfach, weil er seinen Kopf durchsetzen möchte - um jeden Preis. Weil Herr Ismaik nur an einer Einigung interessiert ist, wenn sie nach seinen Bedingungen abläuft. Und genau diese Bedingungen sind nicht akzeptabel.
Um da eine Einigung zu erzielen braucht es mehr als konstruktive Gespräche und Vorstandssitzungen, mehr als Verträge und Akten, mehr als beschriebenes Papier. Dafür braucht es ein Wunder!

Zum nachlesen:
https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.investor-im-az-interview-2-ismaik-werde-nie-in-die-aufstellung-reinreden-page1.6fd7a78c-bd43-4f22-a065-40f24caa309b.html

http://www.sueddeutsche.de/sport/muenchen-die-sechs-wuensche-des-hasan-ismaik-1.3531366

http://www.sueddeutsche.de/sport/muenchen-dfl-erteilt-ismaik-klare-absage-1.3531847


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