Bin gesundheitlich gerade – für meine Verhältnisse – ziemlich angeschlagen (das erste mal seit zirka 20 Jahren krank), aber ich versuche zu antworten:
Es geht zunächst um die Hauptberuflichkeit, ist die-/der-jenige hauptberuflich Journalist, sprich verdient er mit seiner journalistischen Arbeit seinen Lebensunterhalt. Das dürfte bei G. der Fall sein.
Er ist Mitglied beim Verband Münchner Sportjournalisten (VMS) und erhält von diesem jährlich seinen Presseausweis. Die Qualität der Arbeit wird dort letztlich nicht beurteilt – wie auch, das fände ich auch nicht sinnvoll. Problematisch würde es allenfalls werden, wenn jemand gegen einschlägige Regeln verstösst oder häufiger wegen presserechtlichen Angelegenheiten vor dem Gericht landet, da ist G. wirklich Profi oder könnt Ihr mir dazu anderes berichten (ich kenne auch Hunderte Screenshots, ich weiß, ich weiß, aber was ist letztlich dabei rausgekommen?).
Vor Jahren gab es mal einen Disput zwischen mir und G. Ich sprach u.a. mit einem VMS-Vorsitzenden (übrigens ein absolut seriöser Verein!) länger über IHN. Glücklich ist man dort wohl auch nicht über dieses Mitglied, hörte ich zwischen den Zeilen, aber so lange nichts rechtsmaßig wird, akzeptiert man seine Art des „Journalismus“ (Abschweifung: musste gerade an Marieluise Fleißers „Eine Zierde für den Verein“ denken, lesenswert, wenngleich völlig anderer Kontext).
Kurzum: G. kann auch in zehn Jahren noch so weiter machen und niemand kratzt sich dran. Für ganz schwach halte ich – wie bereits erwähnt – das Verhalten der KGaA gegenüber unseren Fanportalen. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich die ja auch versuchen da mal als Privatmensch zu unterstützen, aber zurzeit bin ich einfach platt. Natürlich ist auch der Umgang der KGaA mit IHM zu kritisieren, aber man hat offenbar einen bequemen modus vivendi für beide Seiten gefunden. Überhaupt keine Zierde für den Verein.
Was unterscheidet eigentlich den grissnen Gschiss von den Vertretern von sechzger.de und loewenmagazin? Statusmäßig, mein ich. Sind doch alles Fanreporter! Mit welcher formalen Begründung darf dann der eine seinen sinnvollen Fragen stellen, die anderen aber nicht?
Oder liegt es einzig daran, dass der Oliver nach Ende der Abendzeitungskarriere seinen Presseausweis nicht abgegeben hat? Ist der dann lebenslang gültig, egal was man arbeitet?