Lebensretter Rudi Brunnenmeier (Forum)

nordkurvenasso, Friday, 07.01.2022, 16:16 (vor 812 Tagen)

Wusste das jemand?
Hat 1984 eine junge Frau aus einem brennenden Tanzlokal namens Liverpool in Sicherheit gebracht

Der ganze Hintergrund des Brandes war mir bis dato voellig unbekannt und von der Gruppe Ludwig hab ich auch noch nie gehoert -

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

Heidelberg, Friday, 07.01.2022, 16:56 (vor 812 Tagen) @ nordkurvenasso

Hast einen Link oder woher kommt das nun?

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

tomtom, Friday, 07.01.2022, 17:33 (vor 812 Tagen) @ Heidelberg
bearbeitet von tomtom, Friday, 07.01.2022, 18:16

Vermutlich stammt die Information aus der heutigen „Süddeutschen Zeitung“, Artikel von Martin Bernstein: Das vergessene Terrorattentat [€].

Das sollte man eigentlich auch im Wikipedia-Eintrag von Rudi Brunnenmeier aufführen, wenngleich es nur in einem Halbsatz in der „SZ“ erwähnt wird: „(...) auch der ehemalige Fußballnationalspieler Rudi Brunnenmeier rettet eine Frau“.

Eine junge Frau kam ums Leben: Die 21-jährige Corinna Tartarotti starb drei Monate nach dem Brandanschlag, sieben weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Zwei gefasste Täter, ein Deutscher und ein Italiener, wurden in Italien, wo sie weitere Morde begangen hatten, verurteilt und kamen 2009 wieder auf freien Fuß, schreibt Bernstein.

Mehr darüber lesen könnt Ihr im a.i.d.a-Archiv, dort hat sich der von mir überaus geschätzte Kollege Robert Andreasch mit dem Thema beschäftigt, wie ich dem „SZ“-Artikel entnahm.

Heute Abend findet um 18.30 Uhr eine Gedenkkundgebung vor dem ehemaligen Club „Liverpool“ in der Schillerstraße 11 a statt: „Zusammen mit Euch wollen wir am 38. Jahrestag des Anschlags Corinna Tartarotti und den mindestens vierzehn weiteren Todesopfern, die dem mörderischen Terror der „Gruppe Ludwig“ zum Opfer fielen, gedenken. (...)“.

Hast einen Link oder woher kommt das nun?

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

Busfahra_, Friday, 07.01.2022, 19:23 (vor 811 Tagen) @ tomtom

Unfassbar, dass dieser rechtsextreme Terroranschlag komplett in Vergessenheit geraten ist - genauso wie die Gruppe Ludwig. Bis zur heutigen SZ-Frühstückslektüre hatte ich davon auch noch nie gehört...

Im SZ-Artikel heißt es dazu:
"Dass so wenig über die Opfer der Gruppe Ludwig bekannt ist, liegt mit Sicherheit auch daran, dass es sich [...] um Menschen handelte, die in der Gesellschaft keine Lobby haben."
Zu den Opfern gehörten u. A. ein arbeitsloser Sinto, ein homosexueller Kellner, ein Drogenabhängiger, ein schlafender (vermeintlicher) Obdachloser, eine Sexarbeiterin, drei Geistliche und sechs Besucher eines Sex-Kinos.

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

nordkurvenasso, Friday, 07.01.2022, 21:27 (vor 811 Tagen) @ deare

Aus dem Spiegel 1984:
https://www.spiegel.de/politik/einige-schlug-er-mitten-entzwei-a-5705fea9-0002-0001-0000-000013509386

Höre auch zum ersten Mal davon

Nach dem Sz Artikel hab ich gleich gegoogelt und bin auch auf diesen Spiegelaetikel gestoßen - da wird einem wirklich anders

aus heutiger Sicht war die Gruppe Ludwig eine Mischung aus NSU und IS

Der Name der Rose wurde ja erst 1986 verfilmt, aber Umberto Ecos Roman scheint sie inspiriert zu haben oder wars am Ende umgekehrt

Krass auch, dass dieser Abel scheinbar unbehelligt irgendwo lebt (seit 2009)und sooooo alt ist der ja jetzt auch nicht

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

Theo West, Saturday, 08.01.2022, 10:25 (vor 811 Tagen) @ nordkurvenasso

War mir schon länger bekannt. Gibt auch einen spannenden Krimi von Martin Maurer darüber. Au dessen Seite findet man auch sehr viel Recherchematerial zu diesem Thema.
https://martinmaurer.eu/

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

tomtom, Saturday, 08.01.2022, 10:56 (vor 811 Tagen) @ Theo West

Danke, ein weiterer sehr guter Hinweis. Mir war dieser Anschlag auch nicht bekannt.

War mir schon länger bekannt. Gibt auch einen spannenden Krimi von Martin Maurer darüber. Au dessen Seite findet man auch sehr viel Recherchematerial zu diesem Thema.
https://martinmaurer.eu/

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

laimerloewe (c), Monday, 10.01.2022, 08:24 (vor 809 Tagen) @ tomtom

ich hatte davon auch noch nie gehört. Schon krass, was da an rechtsextremistischen Anschlägen in den 80ern nicht konsequent verfolgt wurde. Siehe Wiesn-Attentat...

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

friedhofstribüne, Monday, 10.01.2022, 08:37 (vor 809 Tagen) @ laimerloewe (c)

ich hatte davon auch noch nie gehört. Schon krass, was da an rechtsextremistischen Anschlägen in den 80ern nicht konsequent verfolgt wurde. Siehe Wiesn-Attentat...

Das blinde rechte Auge und die rechten Verbindungen in Industrie und Politik sind halt doch keine Erfindungen. :-(

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

laimerloewe (c), Monday, 10.01.2022, 08:46 (vor 809 Tagen) @ friedhofstribüne

korrekt, leider bis heute...

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

BlueMagic, Monday, 10.01.2022, 08:47 (vor 809 Tagen) @ laimerloewe (c)

Ja, allerdings. Dass sich die Tätergeneration gegenseitig in Nachkriegsdeutschland gedeckt hat und deswegen kaum Naziverbrechen vor Gericht gekommen sind, ist zwar Scheiße aber noch irgendwie nachvollziehbar. Dass die Taten unserer Vorfahren in unserer Generation weitgehend totgeschwiegen wurden, auch verständlich, aber auch Scheiße.

Aber, dass die Taten der Neonazis auch in Nachkriegs-D so massiv gedeckt und vertuscht wurden und immer noch teilweise werden, ist schlichtweg skandalös. Ich glaube ja, dass das damit zusammen hängt, dass sich in eher hierarchischen Institutionen, die Polizei und Militär nun mal sind, auch die Leute wohl fühlen und sammeln, die einem starken Führerprinzip eher wohlgesonnen sind. Darauf müsste man bei der Personalauswahl wesentlich mehr achten. Nicht leicht, aber zumindest in den Führungspositionen unbedingt erforderlich.

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

friedhofstribüne, Monday, 10.01.2022, 10:36 (vor 809 Tagen) @ BlueMagic


Aber, dass die Taten der Neonazis auch in Nachkriegs-D so massiv gedeckt und vertuscht wurden und immer noch teilweise werden, ist schlichtweg skandalös. Ich glaube ja, dass das damit zusammen hängt, dass sich in eher hierarchischen Institutionen, die Polizei und Militär nun mal sind, auch die Leute wohl fühlen und sammeln, die einem starken Führerprinzip eher wohlgesonnen sind. Darauf müsste man bei der Personalauswahl wesentlich mehr achten. Nicht leicht, aber zumindest in den Führungspositionen unbedingt erforderlich.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/jens-maier-saechsische-justiz-muss-frueheren-afd-abgeordneten-und-richter-wieder-einstellen-a-d28ec817-7eba-47d9-ade6-52124594241c-amp

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

BlueMagic, Monday, 10.01.2022, 11:13 (vor 809 Tagen) @ friedhofstribüne

Erschreckend! Leider geht aus dem Spiegel-Artikel nicht hervor, warum sie den wieder nehmen müssen. Die Begründung wäre interessant, warum man so einen nicht legal aus dem Beamtenverhältnis entfernen kann. Da muss ja schon überprüft worden sein, inwieweit der auf dem Boden der FDGO steht.

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

Heidelberg, Monday, 10.01.2022, 08:34 (vor 809 Tagen) @ Theo West

Direkt mal bestellt, das Buch.

Lebensretter Rudi Brunnenmeier

Heidelberg, Monday, 10.01.2022, 08:53 (vor 809 Tagen) @ nordkurvenasso

Das Liverpool lag übrigens in der Schillerstraße, die ihren Namen laut Wikipedia im Jahr 1860 erhielt. Da schließt sich der Kreis.

Der Kreis schließt sich erst mit dieser Information:

Kraiburger, Monday, 19.06.2023, 16:02 (vor 284 Tagen) @ Heidelberg

Das Liverpool lag übrigens in der Schillerstraße, die ihren Namen laut Wikipedia im Jahr 1860 erhielt. Da schließt sich der Kreis.

Das Liverpool lag in der Schillerstraße 11.

Direkt daneben in der Schillerstraße 11A war die Bar von Rudi Brunnenmeier. Diese hieß: "Dollys Bar".

Damit wäre der Kreis endgültig geschlossen!


Heute befindet sich darin übrigens der Nachtclub "Candys Bar", das 0,3-Flötzinger-Weißbier kostet 10 Euro.

Bin aus Recherchezwecken "zufällig" vergangene Woche im Vorfeld einer Veranstaltung da mal rein.

Der Kreis schließt sich erst mit dieser Information:

friedhofstribüne, Monday, 19.06.2023, 18:26 (vor 284 Tagen) @ Kraiburger

Das Liverpool lag übrigens in der Schillerstraße, die ihren Namen laut Wikipedia im Jahr 1860 erhielt. Da schließt sich der Kreis.


Das Liverpool lag in der Schillerstraße 11.

Direkt daneben in der Schillerstraße 11A war die Bar von Rudi Brunnenmeier. Diese hieß: "Dollys Bar".

Damit wäre der Kreis endgültig geschlossen!


Heute befindet sich darin übrigens der Nachtclub "Candys Bar", das 0,3-Flötzinger-Weißbier kostet 10 Euro.

Bin aus Recherchezwecken "zufällig" vergangene Woche im Vorfeld einer Veranstaltung da mal rein.

Solange du der Veri keine Spesenabrechnung auf den Schreibtisch gelegt hast, ist das doch vollkommen in Ordnung. Das mit der Dolly habe ich mir am Mittwoch auch gedacht. :-D

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