Ich finde es nur schlichtweg falsch, dem Fußball den schwarzen Peter für kulturelle und politische Verfehlungen zuzuschieben.

Den alleinigen schwarzen Peter sicher nicht. Die Verhältnisse dort wären auch ohne FIFA und WM kein bisschen besser.
Aber es ist ja nicht so, dass die FIFA dort ein Wanderwochendene veranstalten würde, das zwar unglücklicherweise in einem Land mit miserablen Bedingungen für Gastarbeiter stattfindet, damit aber im Grunde nix zu tun hat. Die FIFA veranstaltet dort ein milliardenschweres Geldscheffel-Event, und eine zwingende Voraussetzung für die Durchführung des Events ist die Errichtung mehrer Geldscheffel-Tempel durch die örtliche Baubranche. Die FIFA toleriert die Verhältnisse dort also nicht nur achselzuckend, sie profitiert direkt und aktiv davon. Das kann man schon kritisieren, auch wenn man als leidenschaftlicher Fußball-Reisender das Turnier nicht boykottiert.