Was ist katastrophal? Dass die Platzfresser endlich aus der Innenstadt rausfliegen, kein Geld mehr in noch mehr Verkehr anziehende Tunnels, sondern in Trambahnen gesteckt werden soll?
Ich finde das saugut. Ich will in dieser Stadt endlich mehr Lebensqualität und nicht an jeder Ecke dem Lärm und den Gefahren des Autoverkehrs ausgesetzt sein. Und vor allem will ich nicht, dass so ein irre großer Anteil des verfügbaren Platzes in dieser Stadt diesen riesigen Blechkisten vorbehalten ist. Überall stehen dauernd diese Teile herum und fressen den Platz, den man sehr viel sinnvoller nutzen könnte. Im Schnitt steht so eine Karre 23 Stunden am Tag nur sinnlos herum und verbraucht Platz. Dass das Umland besser an den ÖPNV angebunden gehört, ist eh klar.

Spannend wird es natürlich jetzt in der Phase nach dem Corona-Lock-Down. Da werden sich sicher viele überlegen, ob sie sich in eine überfüllte U-/S-Bahn quetschen und vielleicht lieber das Auto oder Rad nehmen. Beides wird zur Überfüllung der vorhandenen Infrastruktur führen. Es wird vsl. Dauerstaus auf den Straßen geben und viele genervte Radfahrer, weil der Platz auf den viel zu engen Radwegen (Klassiker: Nymphenburgerstr., Lindwurmstr., Zweibrückenstr.) nicht mehr reichen wird. Da aber die Autos einen massiv höheren Platzbedarf haben, macht es doch viel eher Sinn, die Radwege zu verbreitern und sicherer zu machen. Und genau das soll passieren.

Ich finde, das ist der längst überfällige, richtige Weg in eine sinnvolle Verkehrspolitik einer dicht bevölkerten Stadt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Verkehr in München der Hauptgrund war, warum die Grünen so zugelegt haben. Viele Leute IN der Stadt haben die Platzfresser einfach satt.