BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung (Forum)

hjs OFF TOPIC, Tuesday, 26.02.2019, 20:48 (vor 1857 Tagen)

Soll MILD sein und so in der Richtung 40-50 Euro liegen. Und schottisch und Single Malt natürlich, sonst würd ich dich nicht fragen. Sind noch vier Wochen bis zum Anlass, deshalb ist auch noch Zeit, wo was Ausgefalleneres zu bestellen. Oder zu nem Münchner Whiskyladen zu gehen.

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

Ulla, Wednesday, 27.02.2019, 10:05 (vor 1857 Tagen) @ hjs OFF TOPIC

Dalwhinnie Distillers Edition 2000/2016 Double Matured in Oloroso Sherry Casks??
oder
Bruichladdich Islay Barley 2009??
oder
Cragganmore 2005/2018 Distillers Edition??

Liebe Grüße
Ulla

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

BlueMagic, Wednesday, 27.02.2019, 12:17 (vor 1857 Tagen) @ Ulla

Danke Ulla. Gute Auswahl.
Habe es gerade erst gesehen.

Möchte sie gerne noch um Whiskies ergänzen die non-chill-filtered sind.
Durch das chill-filtering werden leider Schwebstoffe aus dem Stoff gefiltert, die Geschmacksträger sind. Das macht man, damit man Whisky aus preislichen und im UK vor allem steuerlichen Gründen auch unter 46% Alkoholgehalt abfüllen kann. Unter 46% Alkoholgehalt würden diese Schwebstoffe nämlich ausfallen und die Flüssigkeit trübe wirken. Das will der Kunde natürlich nicht. Geschmacklich können kühlfiltrierte Whiskies schon richtig gut sein, aber halt eher dünn auf der Zunge. Die 40%igen sind für mich eher wässrig. Auch Alkohol ist Geschmacksträger. Deswegen sind Whiskies ohne Kühlfilterung mit mind. 46% abgefüllt und geschmacklich einfach wesentlich intensiver. Und man kann auch mit Wasserzugabe experimentieren. Damit kann man weitere Geruchs- und Geschmacksnuancen heraus holen.
Einen 40% oder 43%er verdünnen ist eher nicht ratsam. Der wird dann meist sehr flach und langweilig.

Daher folgende Vorschläge:

Aberlour 12 yo, non-chill-filtered im Netz für ca. 40 € zu finden

The Balvenie 12 yo Single Cask gibt's für etwa 50€ (da Einzelfässer ist die Qualität sehr unterschiedlich, aber meist gut)

Bunnahabhain 12 yo auch ca. 40 €. Den mag ich gerne.

Springbank 15 yo ist zwar mit ca. 60 € etwas über der Grenze aber so richtig gut


Habe jetzt aufgrund deiner Vorgabe die eher rauchig-torfigen weg gelassen.

Wobei Springbank und Bunnhabhain leicht in die Richtung gehen, aber sehr sehr dezent. Also keine Torfmonster, die einen Anfänger verschrecken könnten.

Wenn du nicht im Netz bestellen möchtest, dann geh mal in der Einsteinstraße zum M-Wein. Der hat eine gut Auswahl, vernünftige Preise und am Donnerstag Abend immer Verkostung. Da kannst dann selber probieren und auswählen.

Slainthe Mhath!

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

BlueMagic, Wednesday, 27.02.2019, 12:20 (vor 1857 Tagen) @ BlueMagic

Glenfarclas 2006/2018 Premium Edition Oloroso Sherry Cask habe ich vergessen. Um die 50€ zu haben.
Auch so ein PLV-Sieger!

mich gehts ja nix an,

ex-mitglied, Wednesday, 27.02.2019, 12:34 (vor 1857 Tagen) @ BlueMagic

...aber das ist für den unbedarften Laien beeindruckende Geschmackskultur. Chapeau!

In dem Sinne: No Whisk, no Fun!

Wohl bekomms! :-D

mich gehts ja nix an,

BlueMagic, Wednesday, 27.02.2019, 13:45 (vor 1857 Tagen) @ ex-mitglied

Danke!
Aber das ist Grundwissen, wenn man sich etwas intensiver mit dem Thema Whisky beschäftigt.
Die richtige Geschmackskultur geht los, wenn man mit hoher Trefferquote einzelne Destillerien an den typischen Noten, die sie produzieren, identifizieren kann. Und zwar unabhängig von den verwendeten Fässern, die ja nach Meinung vieler Experten mind. 60% des Geschmacks eines Whiskys ausmachen.
Ich kenne da echt Leute, die können das bei einigen Destillerien:
Der ist wachsig: könnte Clynelish sein
der hat diese typische Fruchtnote: das ist ein Bowmore aus den 60ern oder 70ern.
der schmeckt nach Ameisenhaufen, das könnte ein Ben Nevis sein.

Die Krönung war mal Jim Murray (Herausgeber der Whisky Bible).
Probiert auf einer Messe einen Whisky ohne zu wissen, was es ist und sagt ganz spontan:
Das ist ein Tobermory aus 1972, da hatten die gerade nach mehrjähriger Schließung mit neuen Brennblasen wieder eröffnet. Das kann man schmecken.

Mein Geruchs- und Geschmackssinn ist schon trainiert nach knapp 30 Jahren Whiskygenuß. Ich kann einen guten von einem mittelmäßigen Whisky unterscheiden (schlechten Whisky gibt es grs. nicht, außer vielleicht, wenn deutsche Brenner mit ihren Obstbrennanlagen meinen, Whisky herstellen zu können). Ich kann einen getorften Whisky von einem ungetorften unterscheiden. Und ich kann meist auch erriechen, ob da Sherryfässer im Spiel waren oder nicht. Aber bei den Destillerien kann ich meist auch nur raten.

DANKE und Nachfrage

hjs nachfragend, Wednesday, 27.02.2019, 15:09 (vor 1857 Tagen) @ BlueMagic

Steht wegen dieser Filtrierung bei den von Ulla ausgewählten dabei, dass sie gefärbt sind?

DANKE und Nachfrage

BlueMagic, Wednesday, 27.02.2019, 15:57 (vor 1857 Tagen) @ hjs nachfragend

Nein, das Thema Färbung ist ein ganz anderes.
Grundsätzlich ist das sog. New Make, also das Grunddestillat, das aus der Brennblase kommt, farblos wie Wasser.
Erst durch die mind. dreijährige (meist längere) Lagerung in Eichenfässern erhält der Whisky seine Farbe. Im Verkaufsregal des Handels wirkt ein Whisky umso wertiger/besser je dunkler er ist. Deshalb machen die meisten Marketingabteilungen der großen Firmen Vorgaben für die Farben der einzelnen Qualitäten. Die natürliche Färbung durch die Fässer gibt diese vorgegebene dunkle Färbung natürlich nicht immer her. Das ist auch nur schwer steuerbar. Insbesondere, weil die sehr dunklen Farben meist von Sherryfässern stammen und die sind viel teurer als z.B. Ex-Bourbon-Fässer aus den Staaten. Sherry wird einfach weltweit inzwischen viel zu wenig getrunken. Mit diesen Sherryfässern wird übrigens auch ganz schön getrickst. Ob da noch Sherry drin ist (und wenn wieviel), wenn der Whisky rein kommt zur Lagerung: wer will das kontrollieren? Und weil es zu wenig Sherry gibt, werden volle Sherryfässer nach Schottland geschafft und der Sherry für schon mal gebrauchte Fässer wiederverwendet oder sogar weg gekippt. Den will keiner saufen. Interessant auch, dass echte Sherryfässer aus Andalusien sehr selten sind, weil die dort ja im Soleraverfahren arbeiten und ihren Sherry über Jahrzehnte in den gleichen Fässern reifen. Das sorgt für gleichbleibende Qualität beim Sherry. Die Fässer, die nach Schottland gelangen, sind fast ausschließlich reine Transportfässer. Nachdem im UK aber auch kaum noch Sherry getrunken wird und der meistens schon in Andalusien in Flaschen gefüllt wird.......
Wo kommen jetzt die ganzen Sherryfässer für die Whiskyindustrie her?

Um trotzdem für den Dalwhinnie XY eine gleichbleibende Farbe in die Regale bringen zu können, hilft man eben mit Zuckercouleur nach. Es reichen da kleinste Mengen um die Farbe einer großen Abfüllung entsprechend an die Marketingvorgaben anzupassen. Aufgrund der EU-rechtlichen Vorgaben muss auf der Flasche vermerkt sein, wenn gefärbt wird. Aufgrund der geringen Mengen Zuckercouleur behaupten die Hersteller natürlich, dass sich an der Qualität und dem Geschmack des Endprodukts nichts ändert.
Manche Kenner (wie z.B der oben erwähnte Jim Murray) sehen das anders.

Ich persönlich finde es immer schade, wenn ich weiß, dass die Farbe des Destillats in meinem Glas durch Zuckercouleur beeinflusst wurde. Ich habe es lieber, wenn ich weiß, dass die Farbe natürlich durch die Faßlagerung entstanden ist. Ich würde aber lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich es schmecken oder riechen kann. Definitiv nicht.

Also wenn auf der Flasche neben "non-chill-filtering" auch noch "nicht gefärbt" oder "no colouring" steht, dann ist das i.d.R. schon ein Qualitätszeichen. Über den Geschmack sagt es oft trotzdem nicht viel. Es gibt auch nicht gefärbte und nicht kühl-gefilterte Abfüllungen in Faßstärke, die nur mittelprächtig schmecken. Ungefärbte Whiskys in diesem Preissegment sind aber sehr selten. Glenfarclas z.B. behauptet nicht zu färben. Sie schreiben es aufgrund der EU-Vorschriften vorsichtshalber trotzdem auf das Etikett. Warum habe ich nie verstanden. Angeblich reine Vorsichtsmaßnahme. Es könnte ja die Firma, die die Flaschen befüllt (nicht alle Destillerien haben ihre eigenen Abfüllanlagen, sondern lassen abfüllen) irgendwelche Farbreste von der vorherigen Abfüllung in den Leitungen und Düsen habe. Kann Spuren von ..... enthalten.

Auch von mir DANKE!

Schwabinger, Wednesday, 27.02.2019, 20:50 (vor 1856 Tagen) @ BlueMagic

Sehr interessant das zu lesen und ich werde schauen ein paar Deiner Empfehlungen zu erwerben. Bis dahin trink ich meinen Old Keeper weiter. Ein absoluter Geheimtipp!

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

hjs dankbar, Sunday, 03.03.2019, 10:13 (vor 1853 Tagen) @ BlueMagic

Ich hab mir am Freitag in dem Whiskygeschäft am Rindermarkt den Bunna... besorgt, der wird dann in drei Wochen bei dieser Feier zu später Stunde kredenzt. Die Flasche schaut schon mal gut aus. Hebst du eigentlich diese Schachteln auf? Könnt ma z.B. was reinpflanzen.

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

BlueMagic, Sunday, 03.03.2019, 10:34 (vor 1853 Tagen) @ hjs dankbar

Schachteln aufheben mag gehen, wenn man ein grosses Haus mit Keller und geräumigem Dachgeschoss hat. In einer 3 Zimmer Stadtwohnung mit kleinem Kellerabteil geht das nicht. Aber bei den ersten Flaschen vor fast 30 Jahren habe ich das auch noch gemacht ;-)

Viel Spass damit.

Hast hoffentlich vernünftige Gläser. Bitte nur keine Tumbler nehmen. Wenn keine Whisky Nosing Gläser drin sind, nimm lieber Cognac Schwenker. Wichtig ist, dass das Glas sich nach oben verjüngt, damit das Aroma zur Nase geführt wird. Perfekt ist es, wenn dann noch der Glasrand ganz leicht nach aussen gestülpt ist. Da ist der Auftreffwinkel des Stoffes auf die Zunge besser.
Aber das ist dann schon die hohe Schule.

den besten Whisky der Welt

BlueMagic, Saturday, 02.03.2019, 07:33 (vor 1854 Tagen) @ Est60

Wenn es primär um Wirkung geht, dann sicher.

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

Kraiburger, Saturday, 02.03.2019, 08:52 (vor 1854 Tagen) @ hjs OFF TOPIC

Mit der richtigen Cola gemischt ist jeder Whisky ein Genuss!

In der 80ern Racke Rauchzart aus dem Supermarkt

tomtom, Saturday, 02.03.2019, 09:54 (vor 1854 Tagen) @ Theo West

Ich habe gestern eine ekelhafte Reise in die 1970-er Jahre unternommen, im „Goldenen Handschuh“ (Trailer) wurde gerne Fako getrunken: Fanta und Korn.

http://www.whiskygraphie.de/racke-rauchzart

Halbe Flasche Cola, halbe Flasche Whisky gemischt. Wir nannten das Getränk Peng.

BlueMagic: Ich bräuchte ne Whisky-Empfehlung

BlueMagic, Sunday, 03.03.2019, 09:37 (vor 1853 Tagen) @ Kraiburger

Erstens trinke ich keinerlei Zuckerwasser mit Geschmack mehr. Zucker ist so ziemlich das übelste Gift, das uns die Lebensmittelindustrie viel zu häufig aus Kostengründen unterjubelt. Den sollte man massivst besteuern, dann würden sich einige unserer typischen Zivilisationskrankheiten erledigen. Ich boykottiere ihn, wo es nur geht. Und selbst dann erwischt man noch genug von dem Zeug.
Insofern fällt diese Option schon mal komplett raus. Und komm mir nicht mit Zero oder ligth. Dieses Süssstoffzeug hat einen dermaßen ekligen Nachgeschmack. Das geht garnicht.
Und dann kommt dazu, dass ich durch den ganz bewussten Genuss von hochwertigem Alkohol die unschönen Kater- Kotz- Schädelweh- Bettkarussell- ich- will-sterben- Tage komplett aus meinem Leben gestrichen habe.
Das nenne ich Lebensqualität. Das Leben ist viel zu kurz, als dass man sich auch noch ganze Tage kaputt säuft.
Aber jeder wie er mag.

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