Wird Söder Oppositionsführer ? (Forum)

domlöwe, Sunday, 23.09.2018, 13:04 (vor 2049 Tagen)

Aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen:

Grüne + SPD + FW + FDP = 18% + 13% + 11% + 5% = 47%

CSU + AFD = 35% + 10% = 45%


Angenommen, dieses Umfrageergebnis entspricht dem Wahlergebnis:
Wäre eine Viererkoalition gegen die CSU denkbar ?

Wird Söder Oppositionsführer ?

tomtom, Sunday, 23.09.2018, 13:09 (vor 2049 Tagen) @ domlöwe

Diese Viererkoalition kann ich mir nicht vorstellen, die CSU würde mehr oder weniger genüßlich dabei zuschauen, wie die sich binnen eines Jahres selbst zerlegen; selbst würde die CSU dann hoffen, dass die Wähler dann reumütig zu ihr zurückkehren.

Aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen:

Grüne + SPD + FW + FDP = 18% + 13% + 11% + 5% = 47%

CSU + AFD = 35% + 10% = 45%


Angenommen, dieses Umfrageergebnis entspricht dem Wahlergebnis:
Wäre eine Viererkoalition gegen die CSU denkbar ?

Wird Söder Oppositionsführer ?

ice.bear#86, Sunday, 23.09.2018, 13:20 (vor 2049 Tagen) @ tomtom

Die FW würden wenn dann mit dem großen Bruder CSU koalieren. Könnte hichstens sein, dass Söder wegen des historisch schlechten Wahlergebnisses gehen muss.
Entscheidend ist aber eh der Wahltag und da hoffe ich immer noch, dass 5,1 Prozent AfD-Wähler noch irgendwo anders hin wandern.

Wird Söder Oppositionsführer ?

domlöwe, Sunday, 23.09.2018, 13:40 (vor 2049 Tagen) @ ice.bear#86

Für CSU und FW würde es nach dieser Prognose möglicherweise, wenn auch ganz knapp, nicht reichen. (46% zu 46%)

Nein. Das Wahlsystem wird es wohl richten für die CSU.

Nikiforov, Monday, 24.09.2018, 11:46 (vor 2048 Tagen) @ domlöwe

Für CSU und FW würde es nach dieser Prognose möglicherweise, wenn auch ganz knapp, nicht reichen. (46% zu 46%)

Also zunächst mal ist das ja keine Prognose für den Wahlausgang, sondern eine Wasserstandsmeldung, eine Momentaufnahme. Das aber nur am Rande.

Mitentscheidend ist das Wahlsystem. Und nach dem würde es mit den obigen Zahlen wohl dicke reichen für diese Koalition. Denn anders als z.B. bei der Bundestagswahl entscheiden die Wähler nicht mit einer Stimme darüber, wie die Kräfteverhältnisse im Parlament sein werden. In Bayern werden Erst- und Zweitstimme addiert.

Das heißt (ohne Gewähr, weil ich es echt kompliziert finde): Wer die CSU-Liste verschmäht um den Söder zu strafen, gleichzeitig aber den regionalen CSU-Wahlkreiskandidaten nicht mitbestrafen möchte und diesen wählt, schadet dem Söder viel weniger, als vielleicht beabsichtigt.

Umfragen spiegeln so etwas nicht wider, weshalb sie ein bisschen irreführend sind. Warum Journalisten und Umfrageinstitute nicht permanent auf das Wahlsystem hinweisen, verstehe ich nicht. Auch verstehe ich nicht warum wir Wahlsysteme haben, die die große Mehrheit sowieso nicht rafft. Ziel sollte ja sein, die unbewussten Effekte der Stimmabgabe so weit wie möglich zu minimieren.

Fazit: Um sicher zu gehen würde ich wie immer empfehlen, mit keiner Stimme CSU zu wählen (und natürlich auch nicht die AfDer) :-D

Nein. Das Wahlsystem wird es wohl richten für die CSU.

BlueMagic, Monday, 24.09.2018, 13:51 (vor 2048 Tagen) @ Nikiforov

Agree!

Denke aber, dass die Münchner Wechselwähler das schon wissen. Beim dumpfbackigen "Schon immer CXX"-Wähler ist sowieso nix zu holen.
Aber bei den konservativen Wählern, die die derzeitige Politik ihrer Granden eher abstoßend finden, ist davon auszugehen, dass die mehrheitlich das Wahlsystem schon kennen und durchschauen.
Und wenn davon einige ihrer Partei nur einen "halben" Denkzettel mitgeben, kann das durchaus auch ein paar %-Punkte kosten.

Nein. Das Wahlsystem wird es wohl richten für die CSU.

United Sixties, Monday, 24.09.2018, 14:30 (vor 2048 Tagen) @ BlueMagic

So schaut’s aus. Für typische Wechselwähler wie mich geht nun auch die Erststimme im Landkreis Rosenheim in neue Richtung.
Und viele meiner ehemals überzeugten Schwarzen im Umfeld wie Kundenkreis wählen inzwischen mal FW, mal FDP oder auch Grüne.
Je nach angebotener Persönlichkeit.:-D nur für die SPD fehlt es im Chiemgau leider tatsächlich an echten Alternativen.
Alles andere geht als Demokrat ohnehin nicht.

Nein. Das Wahlsystem wird es wohl richten für die CSU.

domlöwe, Monday, 24.09.2018, 23:09 (vor 2047 Tagen) @ Nikiforov

Für CSU und FW würde es nach dieser Prognose möglicherweise, wenn auch ganz knapp, nicht reichen. (46% zu 46%)


Also zunächst mal ist das ja keine Prognose für den Wahlausgang, sondern eine Wasserstandsmeldung, eine Momentaufnahme. Das aber nur am Rande.

Mitentscheidend ist das Wahlsystem. Und nach dem würde es mit den obigen Zahlen wohl dicke reichen für diese Koalition. Denn anders als z.B. bei der Bundestagswahl entscheiden die Wähler nicht mit einer Stimme darüber, wie die Kräfteverhältnisse im Parlament sein werden. In Bayern werden Erst- und Zweitstimme addiert.

Das heißt (ohne Gewähr, weil ich es echt kompliziert finde): Wer die CSU-Liste verschmäht um den Söder zu strafen, gleichzeitig aber den regionalen CSU-Wahlkreiskandidaten nicht mitbestrafen möchte und diesen wählt, schadet dem Söder viel weniger, als vielleicht beabsichtigt.

Umfragen spiegeln so etwas nicht wider, weshalb sie ein bisschen irreführend sind. Warum Journalisten und Umfrageinstitute nicht permanent auf das Wahlsystem hinweisen, verstehe ich nicht. Auch verstehe ich nicht warum wir Wahlsysteme haben, die die große Mehrheit sowieso nicht rafft. Ziel sollte ja sein, die unbewussten Effekte der Stimmabgabe so weit wie möglich zu minimieren.

Fazit: Um sicher zu gehen würde ich wie immer empfehlen, mit keiner Stimme CSU zu wählen (und natürlich auch nicht die AfDer) :-D

Mir ist das Wahlsystem durchaus klar. Bei gleichem Wahlsystem hätte die CSU noch bei der Bundestagswahl 2017 in Bayern 41,5% statt tatsächlich 38,8% gehabt.
Aber was macht dich so sicher, dass Umfrageinstitute wie Forschungsgruppe Wahlen und infatest dimap dies bei ihren sogenannten Projektionen nicht berücksichtigen ?

Nein. Das Wahlsystem wird es wohl richten für die CSU.

domlöwe, Monday, 24.09.2018, 23:53 (vor 2047 Tagen) @ domlöwe

Wenn man die letzten Umfragen vergleicht, bei denen sowohl Bundestagswahl als auch Landtagswahl in Bayern abgefragt wurden, lag CSU-Ergebnis für die Bundestagswahl bis zu 4 Prozentpunkte unter dem Ergebnis für die Landtagswahl. Das deutet darauf hin, dass der diskutierte Effekt von den Instituten durchaus berücksichtigt wird.

Nein. Das Wahlsystem wird es wohl richten für die CSU.

Nikiforov, Tuesday, 25.09.2018, 12:17 (vor 2047 Tagen) @ domlöwe

Wenn man die letzten Umfragen vergleicht, bei denen sowohl Bundestagswahl als auch Landtagswahl in Bayern abgefragt wurden, lag CSU-Ergebnis für die Bundestagswahl bis zu 4 Prozentpunkte unter dem Ergebnis für die Landtagswahl. Das deutet darauf hin, dass der diskutierte Effekt von den Instituten durchaus berücksichtigt wird.

Obiges könnte auch daran liegen, dass man auf Bundesebene halt ein anderes Wahlverhalten zeigt, also z.B. nicht die Freien Wähler wählt oder eher zur FDP tendiert, weil diese auf Bundesebene im Gegensatz zum Land (ziemlich) sicher rein kommt. Kann daran liegen, muss aber nicht.

Zum Wahlsystem und seiner Abbildung in den Umfragen:

In den Befragungen selbst ist das Wahlsystem ziemlich sicher nicht berücksichtigt, sonst müsste man ja zum Beispiel Erst- und Zweitstimme gesondert abfragen. Das geschieht meines Wissens nie, sondern die Frage lautet i.d.R.: "Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag..."
Das schließt natürlich nicht aus, dass man die Effekte des Wahlsystems irgendwie modelliert bzw. gewichtet. Da wird es aber meiner Einschätzung nach ziemlich unsicher und kompliziert. Und damit: teuer! Gerade auf Landesebene sind die Projektionen der Institute im Gegensatz zum Bund glaub ich etwas unterentwickelt.
Und einfach auf Erfahrungswerte zurückzugreifen erscheint mir sehr unsicher, da die beeinflussenden Faktoren wie Popularität des Amtsinhabers (oder auch Herausforderers), Bundestrend, Koalitionsoptionen usw. ja von Wahl zu Wahl selbst in Bayern immer ziemlich unterschiedlich sind und die Wahlsystemeffekte u.U. überlagern oder aufheben können.

Aber zugegeben: Genau kann ich es Dir nicht sagen!

RSS-Feed dieser Diskussion