Was zur Auflockerung (Forum)

Celtic, Sunday, 19.11.2017, 20:20 (vor 2342 Tagen)

Ich weiß nicht ob ich diesen "Reise"bericht irgendwann schon mal eingestellt habe. Sehr alt und hat mit Fußball zu tun. Obacht! Sehr viel auf Bairisch.

Rovinj 1986

Abfahrt/Ankunft

Rovinj 1986 – so stehts auf dem Pokal, der bei mir zu Hause seinen edlen Platz hat. Wir (unsere damalige Freizeitmannschaft, die Hirschgarten Rangers; ja, ich habe bei den Rangers gespielt; der Name war von den Queens Park Rangers entliehen) haben uns nach Jahren der lokalen Erfolglosigkeit entschlossen, in die Welt hinaus zutreten und unseren Willen zu gewinnen international zu demonstrieren.

Ein Fußballturnier in Rovinj, der Perle Istriens, erschien uns als das geeignete Pflaster, uns der Welt zu präsentieren. Woher die Einladung kam ist nicht mehr zu ergründen. Logische Schlussfolgerung: Der Fußballgott wars.

„Um sieme gäht der Bus“ hats geheißen. Von der Theresienwiese, in deren Umkreis nicht einmal eine Wiesn sein muss um noch ein paar Halbe zu erwischen vor der langen Fahrt. Sieme auf dNacht (abends) wohlgemerkt. Die Hirschgarten Rangers haben unter den üblichen Gesängen den Bus bestiegen, zusammen mit den (ungemütlichen und unsympathischen) Grohmann Kickers aus dem Hasenbergl.

Die Fahrt verging wie im Flug, so lange Bier da war. Den Rest der Reise haben wir selig verschlafen.

Ankunft

Wir sind am frühen Nachmittag angekommen und dem Bus entstiegen. Es erwartete uns eine Art Bungalowanlage aus lauter aufeinander gestellten Wohnwürfeln. Geil! Unsere (Hirschgarten Rangers)-Würfel waren direkt nebeneinander und übereinander. Besser geht’s nicht. Einmal rufen „wer gäht mit?“, ois hupft! Wir sind in Richtung Strand gepilgert und haben die Strandbar ausgesucht. In dieser gemütlichen Atmosphäre hat der Walter uns (dem Klaus, dem Fredi und mir) noch seine ausgeprägten Hämorrhoiden vorgestellt. Den Klaus, dem Fredi. Er hatte zum Glück nur zwei.

Erster Spieltag

Wie ist wurscht, aber wir haben unseren Heimatwürfel erreicht und konnten ausschlafen. Unser erstes Gruppenspiel gegen Ismaning United (Es waren nur Freizeitteams aus dem Großraum München dabei) war gegen Mittag. Wir waren vollständig am Bus, der uns zum Stadion fuhr (das Stadion von NK Rovinj/AC Rovigno). Wir konnten uns der Ismaninger Angriffe dank unseres Torwarts (Stefan) erfolgreich erwehren, unsere Nadelstiche (dafür waren die Hämos zuständig, der Woida und der Klaus) haben nicht gewirkt. In der Nachspielzeit haben wir das 0:1 gefangen. Das hätts nicht mehr gebraucht.

Wir haben uns den Rest des Tages schöngesoffen und sind des Abends (zu zweit, der Rob und ich, wo der Rest war, keine Ahnung) in eine Party (irgendeines anderen Vereins) hineingeraten. Unser Nichtsingen, bzw. dass wir mit dem Singen aufhören sollen) wurde uns mit einer Flasche Rotwein versüßt, Wir haben uns bedankt und nicht mehr gesungen.

Zweiter Spieltag

„Aufsteh!“ plärrt einer. No amoi „Aufsteh!“

O je, um hoibe neine is des Spiu. Hoibe achte iss. Scheiße! Fußballschuhe, Trikot (bei uns hatte jeder sein eigenes), Kulturbeutel, ab zum Bus. Bus erwischt, Stadion auch. Tropical Gangsters oder so ähnlich hat er geheißen, der Feind. Mitn Ralf Exel und dem Goofy Förster. Unsere Demut vor solchen Radio- und TV-Größen war nach dem 1:0 eingeschränkt und nach dem 2:0 (durch meine Wenigkeit) verschwunden. Noch ein drittes drauf und let’s go to the beach!

Wunderbare Sauferei am Strand und wo auch immer.

Dritter Spieltag

„Aufsteh!“ plärrt einer. No amoi „Aufsteh!“ Scho wieder! Der Werner wars, der oiwei plärrt hod. Ja, okay, mir ham no oan Termin. Oa so a Scheißspui. Scheiß drauf! Aber spui mas hoid. Alles war im Bus außer dem Sturmduo (Walter/Klaus). Miassma hoid umstelln hat der Werner gemeint. Es ist nur noch darum gegangen, wer als Gruppenzweiter ausscheidet. Kurz vor dem Anstoß kreuzt plötzlich unser Sturmduo auf. Mit dem Taxi sind sie herangeeilt. Der Werner hat dann ein halbes Exempel statuiert. Der Klaus spielt, der Walter nicht.

Anstoß, wir haben den Ball, Pass nach vorn, der Klaus dreht sich mit dem Ball, schießt – 1:0! Kommentar von der Tribüne: „Jetzt schiaßn de Bsuffan des Tor.“

Wunderbares Spiel, Halbzeit. Zur 2. Halbzeit wird der Walter begnadigt, eingewechselt und trifft gleich mit dem ersten Schuss die Latte. Wir haben 1:0 gewonnen und sind insgesamt Siebter geworden (von 22).

Bei der Abschussfeier hat unser Torwart, der Stefan, soviel Julischka verzehrt, dass wir ihn in seinen Würfel tragen mussten, wo er im Liegen noch bis zur Decke gereihert hat. Beim Säubern dieses Bungalows haben wir leider den ganzen Verputz auch noch gelöst.

Schee wars. Drei Jahr danoch samma no amoi higfahrn

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Reiseberichte

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