Ich habe als Elf- oder Zwölfjähriger mal einem Trambahnschaffner (gab's seinerzeit noch) meine gesammelten Pfennige hingelegt als ich von einem Kickers-Spiel in Degerloch nachhause fahren wollte - er weigerte sich dieses Geld anzunehmen. Ein fremder Mann zahlte dann aus Mitleid für mich.
Mitte der 1970-er konnte man bei den Stuttgarter Kickers noch schwarzsehen: Hinter einer Kurve gab es ein Kriegerdenkmal, auf welches man klettern konnte, die Sicht von dort war einigermaßen gut, doch mit Spielbeginn verdrückten sich die Ordner und man konnte ungehindert den zwei Meter hohen Zaun von dem Bauwerk aus bezwingen.
Unvergesslich ist für mich aus diesen Jahren noch ein Spiel gegen die SpVgg Bayreuth, in der letzten Spielminute rutschte dem Oldschdod-Urgestein Wolfgang Mahr (Torhüter) in der 90. Minute irgendwie der Ball zum 1:1 ins Tor. Mahr bekam einen Weinkrampf, ich beobachtete die Szene andächtig direkt hinter dem Tor. Die meisten Spielernamen der Kickers und sogar eines Bayreuthers (Wolfgang "Bobby" Breuer) sind mir heute noch geläufiger als die der aktuellen Löwen-Mannschaften.
Apropos Schwarzsehen und Kickers: Das kann man heute auch noch oder wieder. Aber nur was die sportlichen Perspektiven dieser Blauen betrifft.
Hatte kürzlich auch eine Bargelddiskussion. Ein Trafikant bei dem ich seit Jahren die Sonntagszeitung kaufe, kam mir Anfang des Jahres blöd: Ich wollte ihm den Betrag passend geben, unter anderem mit maximal zehn 1-Cent-Münzen - er weigerte sich diese anzunehmen. Sein Argument lautete, dass er jetzt für dieses Kleingeld bei der Bank extra bezahlen müsse. So endete eine jahrelange Geschäftsbeziehung. Depp da!
Interessant, das Thema kenne ich nur "andersrum" bzw. dass es inzwischen Geld kostet, wenn man Münzrollen von der Bank (als Wechselgeld) abholt. Daher sind die meisten Bäcker, Metzger, Zeitungshändler, etc. froh, wenn man mit Kleingeld bezahlt und nicht jeder Scheine "zückt". Komisch, evtl. blickt es Dein Händler nur einfach nicht.