Nervende Spielberichte und die Aussichten für nächste Saison (Forum)

Commander, Monday, 18.03.2019, 22:24 (vor 1858 Tagen) @ hjs genervt

Zur Zeit fehlt in kaum einem Spielbericht in den Medien der Hinweis darauf, nächste Saison were gewiss alles schlechter. Wenn man gewinnt, ist der Aufhänger, dass man die Höhenluft genießen soll, weil es ja nächste Saison so richtig abwärts geht. Wenn man verliert, ist der Aufhänger, daran soll man sich schon mal gewöhnen, weil es nächste Saison so richtig abwärts geht. Abgesehen davon, dass der Aufhänger immer fadenscheiniger wird, finde ich auch, dass die Indizien für einen angebrachten Pessimismus doch eher bescheiden sind.

Sagen wir mal, das Budget sinkt wirlich meerkbar. Dann wird der Kader verkleinert. Das hätte aber selbst bei einem Riesenbudget sinnvollerweise geschehen müssen, da wir nach dem Sommer und den Zusatzeinkäufen im Winter nun einen deutlich zuu großen Kader haben. Wir werden vielleicht den ein oder anderen wertvollen Spieler verlieren, der Merkur spekuliert über Aaron Berzel. Vielleicht passiert das. Und werden kaum oder gar keine namhaften Neuverpflichtungen haben. Okay. Vielleicht. Aber auf der anderen Seite sehe ich zwei Argumente, die derzeit häufig unter den Tisch fallen.

Erstens wird es uns bei einem wenig veränderten Kader endlich mal gelingen, eine gewisse Vertrautheit untereinander zu schaffen, eine eingespielte Mannschaft, wo der eine weiß, wo der andere hinläuft und wo er den Ball hinspielt. So etwas hatten wir ewig nicht mehr. Das letzte Mal, wenn ich mich richtig erinnere, bei Fröhling, bevor die Verletztenwelle kam. Und so etwas finde ich in den Medien immer unterbewertet. Genau so sind z.B. Paderborn mit Breitenreiter und Ingolstadt mit Hasenhüttl durch die zweite Liga marschiert. Und so hat sich Augsburg lange mit schwachem Kader und kleinem Budget gut in der ersten Liga gehalten.

Das zweite ist das Verbesserungspotenzial bei den einzelnen Spielern. Bierofka hat zurecht gesagt, man solle Geduld mit den jungen Spielern haben. Und dann hat er selbst nicht so viel Geduld gehabt und den Kader vollgestopft mit eher mittelalten Spielern, so dass Leute wie Kindsvater oder Koussou oder andere dieses Jahr kaum mehr dran kommen. Vielleicht hat von denen nicht jeder das Niveau für die dritte Liga, aber ich vertraue da dem Cheftrainer, dass bei vielen das Potenzial bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. Und das ist doch eine der großen Stärken des Trainers. Dass er mit den jungen Spielern gut umgehen und sie fördern kann. Back to the Jugend-Roots!

Deshalb weigere ich mich zum jetzigen Zeitpunkt, Trübsal zu blasen und freue mich auf einen möglichst langweiligen Saisonausklang.


Deine Gelassenheit in Ehren, aber ich finde, man sollte schon auch mal die Leistung der sportlichen Leitung kritisieren dürfen.

"Zusatzeinkäufe im Winter" gab es übrigens nicht. Nur Owusu als Ersatz für Grimaldi.

Zu Saisonbeginn wurden elf !!! Neue geholt. Nach nur ein paar Abgängen war der Kader auf 33 Spieler aufgebläht.

Vor allem holte GG schon im April vier Spieler, die offensichtlich eher für die Regionalliga gedacht waren. Dass man RL-Meister werden würde, war eigentlich klar. Aber offenbar traute GG der Mannschaft den Aufstieg nicht zu. Abruscia, Wilsch, Paul und Böhnlein - von dem Quartett hat nur Paul den Sprung in die Stammelf geschafft und auch der ist mit seinen Flaschen immer wieder für Gegentore gut; so wie das 0:2 am Samstag.

Dann, oh Schreck, hat man den Aufstieg doch geschafft und es mussten nochmal sieben Neue her.

Von den Neuen sind einige meilenweit von der Stammelf entfernt. Belkahia hat - glaub ich - noch keinen Profieinsatz, zumindest war er nie in der Startelf. Böhnlein wurde einmal ein- und dann gleich wieder ausgewechselt.

Einige Leistungsträger der RL-Saison haben einfach keine Chance bekommen, obwohl sie sie mehr als verdient hätten: Köppel ist so gut wie raus, Seferings wurde nach Garching gemobbt, Helmbrecht ließ man gehen, Gebhart gab man keinen Vertrag.

Ach ja - und der Lacazette. Den brauchte man UNBEDINGT wegen seiner Erfahrung u.s.w. Der gleiche Schmarrn wie letztes Jahr der Görlitz. Bloß, dass einer mehr auf der Bank rumhockt.

Ich sehe da ganz offene Schwächen in der Mitarbeiterführung und der Budgetverantwortung.

Gott sei Dank nimmt man den Flaschen jetzt das zu viele Geld weg und sie müssen mit dem arbeiten, was wir halt haben.


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