"Weihnachten im Schuhkarton" - gut verpackte Propaganda (Forum)

Lüngerl, Wednesday, 15.11.2017, 15:10 (vor 2326 Tagen) @ Sohn des Landes der Schweiz-Bezwinger !

Von islamischen Fundamentalisten ist doch eigentlich fortwährend öffentlich die Rede? Kleine Probe: Der Begriff "islamischer Fundamentalismus" kommt bei Google Deutschland auf 83.000 Treffer, sein Pendant "christlicher Fundamentalismus" auf 42.000. Wie auch immer, mir sind beide zuwider. Das eine wie das andere muss in meinen Augen aus emanzipatorischer Sicht heraus bekämpft werden.

In Deutschland gibt es beispielsweise christliche Organisationen, die sogenannte Reparativtherapien für Homosexuelle anbieten, damit das "im Körper angelegte heterosexuelle Potential" entwickelt werde. Du hast wie wir Barfreunde wissen ein Faible für Schräges. Schon mal "Gloria TV" gesehen? Was dort im Namen des Herrn veröffentlicht wird, zieht dir die Schuhe aus. Frauenfeindlich, homophob, antisemitisch, rechtsradikal.

Christliche Terrormilizen wie die Lord's Resistance Army stehen ihren muslimischen Gegenstück Boko Haram und Konsorten auch in nichts nach.

Es gibt sicher sinnvollere Projekte mit Lokalbezug für die der Verein aktiv werden könnte.


Da sind wir uns zwar vermutlich einig.

Aber interessant ist halt dennoch wieder mal, dass christliche Fundamentalisten (für die ich wenig Sympathien habe als militanter Atheist !) Schuhkartons an Kinder verteilen, während islamische Fundamentalisten(*) sich und Andere lieber in die Luft sprengen.

Es ist also- bei allem Respekt vor der taz- leicht zu wissen, wo mein "eigentlicher Feind" als Freund der offenen Gesellschaft sitzt ...

(*) - Inwiefern diese Fundamentalisten wirklich ihre Religion vertreten oder auch nicht, sei mal dahingestellt. Darüber erlaube ich mir wahrlich kein Urteil. Dafür bin ich nicht qualifiziert genug. Ich bin kein Theologe. Und, ehrlich gesagt, ist es mir als Atheist auch i.G. scheissegal. Aber interessant halt, wie problemlos der Begriff "christlicher Fundamentalist" benutzt werden darf. Nicht dass er falsch wäre, aber ich würde mir nur wünschen, dass man genauso konsequent mal von "islamischen Fundamentalisten" reden würde, wenn bspw. mal wieder ein Schloßgespenst in einem Münchner Hotel neben mir am Frühstückstisch hockt wie nach dem Spiel gegen Memmingen. Ich sage übrigens NICHT, dass das verboten werden soll, ich sage nur, das war auch Zurschaustellung von ideologischem Fundamentalismus. Und da sind mir Schuhkartons für bedürftige Kinder dann doch persönlich lieber. Nun ja, nur meine Meinung ...


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